462 L. Die letzten Jahrzehnte des 17. Jahrhunderts. schlossen, unter dessen Waltung inan Verhandlungen einleitete, welche im nächsten l«Ä' 2ahr zu dem Frieden vonKarlowitz führten. Durch diesen Frieden erlitt die Pforte eine bedeutende Machtverringerung: Ganz Siebenbürgen so wie alles Land zwischen Donau und Theiß mußte an Oesterreich abgetreten werden; nur das Banat von Temeswar sollte noch ferner den Türken verbleiben; desgleichen wurde der größte Theil von Slavonien und Croatien dem Kaiser zugesprochen. Auch die Republik Venedig, welche durch ihre Anstrengungen zur See und in Dalmatien wesentlich zu den Erfolgen der christlichen Waffen bcigetragen hatte, ging wie uns bekannt (S. 345.) mit Ehren und Gewinn aus dem Frieden her vor. Den Russen mußte die Pforte die Hafenstadt Asow, das alte Tanais über lassen und den Polen die von Mohammed IV. ihnen entrissenen Territorien in Podolien zurückgeben. In Carlowitz machte das Osmanische Reich den ersten vcrhängnißvollen Schritt zu der abschüssigen Bahn des Verfalls. Seitdem war der Schrecken und die Glorie des Halbmondes dahin. TMlys Graf Tököly, der den Osmancn bis zum Ende des Krieges Waffendienste geleistet, "sg-mg. dem Sultan zum Fürsten von Widdin erhoben und mit einem geringen Jahrgchalt und einigen Gütern beschenkt. Zn einem Landhausc bei Nicomedicn, „Blumenfcld" genannt, verbrachte er die letzten Jahre an der Seite seiner Gemahlin Helene, die ihm jedoch 1703 durch den Tod entrissen ward. Dort starb auch er im September des folgenden Jahres, fern von der Heimath, deren Befreiung sein heißes Streben ge wesen war. Er erlebte noch die Schilderhcbung seines in Oesterreich zurückgehaltcnen Stiefsohnes Franz II. Rakoczy und die neuen Aufstände in Ungarn und Siebenbürgen zu Anfang des achtzehnten Jahrhunderts. Doch nahm er keinen Theil mehr daran. Seine Lebenskraft war frühe durch Anstrengungen und Gichtleiden erschöpft und ge brochen. Die verführerische Beredsamkeit der Jesuiten, die sich an sein Krankenlager drängten, war nicht vermögend, ihn von seinem evangelisch-lutherischen Glaubcnsbe- kenntniß abwendig zu machen. III. Das englische Reich unter den zwei letzten Stuarts und lvilhclm HI. Geschichts-Literatur. Außer den oben x. 89 f. angeführten Werken, die zum Theil auch die gegenwärtige Periode behandeln, wie die Memoirensammlung von 6uirot, die Publikationen von Nignet, die karliamentar^ bistor)- und vor Allem die beiden Haupt werke von d-Iacaula^ und von Ranke find für die Regierungszeit der beiden letzten Stuarts und Wilhelms III. von Wichtigkeit: Olarbe liks ok (Umriss II. Uond. 1816. 2 voll. 4. — H. Register und ebroniole soeles. and civil oet. taben krorn tbe rnss. ok Lennet bisk. ok Reterb. Uond. 1728. kol. — Oilb. Lurnst, bist, ok bis orvn time 11660—1713). Uond. 1724. 34. 2 voll. kol. —I. dlaopberson, a bist. ok 6r. Lrit. krom tbe restoration to tbs accession ok tbe bonse ok Hannover Uond. 1775. 2 voll- 4. nebst 2 Bänden Urkunden. — Tb. 8omsrville, b. ok tbe politieal transaetions and xarties (1660—1702). Uond. 1792. 4. und die Staatsschriften (tracts) von SomerS. — Vorbs oklVilliam stemple Uond. 1750. 2 voll. kol. — dlemoirs oHIg. 8idne)' bz-4Vilson dlsadlo) Uond. 1813. —Uord dobn Russell, tbe like ok V7ill. Uord Rus sell. Uond. 1820. — 6b. I. Rox, bist, ok tbe reign ok lamss II. — I. 8. Olarks, tbe like ok dames II. eet. Uond. 1816. 2 voll. 4. — dobn Ralrz-inple ineinoirs ok Orsat IZr. and Irsl. cet. nebst Fortsetzung (1680—1702). — ^1. Ouningbam bist.