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32 .4,. Frankreich nach Heinrichs IV. Tod. Königs nach eigenem Willen und Gutdünken lenken, alte Verbindungen lösen, neue eingehen, über Krieg und Frieden beschließen, ohne die Theilnahnie des Adels, ohne die Zustimmung der Nation? Alle die unzufriedenen und unbot mäßigen Elemente, welche seit Jahren gegen die Regierung angekämpft, ver einigten sich jetzt zu einem Ansturm gegen das mächtige Haupt des Staatsraths. Um der Opposition das Gepräge der Loyalität zu geben, traten Glieder der königlichen Familie an die Spitze oder gestatteten, daß sich Andere ihres Namen-! bedienten. Unter ihnen befand sich wieder der Prinz von Conde; aber er spiel» diesmal nicht die erste Rolle; er und sein Vetter, der junge Graf von Soissons, Cpernon und sein Sohn, hielten sich niehr im Hintergrund, sie wollten die Früchte des großartig angelegte» Complots genießen, aber nicht die Gefahre» theilen. Als Haupt der Verschwörung wurde der Bruder des Königs, Gaston, ein achtzehnjähriger Jüngling von mehr Ehrgeiz als Talent anscrschen; ihn> zur Seite standen seine beiden natürlichen Brüder, der Herzog von Vendome, Gouverneur der Bretagne (XI, 584) und der Großprior von Vendome. Aber die Seele des ganzen weitverzweigten Unternehmens war der Marschall Ornano, ein Korse von Geburt, „der die äußere Ruhe und Feinheit eines Italieners mil dem Ehrgeiz eines melancholischen von südlicher Gluth erfüllten Temperaments vereinigte". Da der König noch keinen Leibeserben hatte und seine schwächliche Constitution keine lange Lebensdauer erwarten ließ; so suchte Ornano den„Mon- sieur", dessen Gouverneur er war, an die Spitze des Staatsraths zu bringen, uni dann bei demselben die Stelle einzunchmen, die einst Concini bei der Regent!» Maria von Medicis sich erworben hatte. Sic brachten noch Henry de Talleyrand, Graf von Chalais auf ihre Seite, der als Großmeister der Garderobe unmittel baren Zutritt zu dem König hatte. Marie de Rohan, Wittwe von Luhnes, da mals Herzogin von Chevrense, eine Dame von großer Schönheit und verführe rischem Wesen, hatte den Grasen mit Liebcsnetzen bestrickt und ihm ihren Haß gege» den Cardinal eingeflößt. Seine Mutter hatte einst ihr ganzes Vermögen aufge wendet, um dem Sohne die einträgliche Hofstelle zu kaufen. Ja selbst nach aus wärtigen Alliirtcn sahen sich die Verbündeten um. Es war der Wunsch des Hofe? und des Cardinals, den Prinzen Gaston mit der schönen Herzogin von Montpe» sier, der reichsten Erbin Frankreichs zu vermählen; Ornano aber suchte eine Ver mählung desselben mit der Enkelin Karl Emanuels von Savoyen zu bewirke» Denn seit dem Frieden mit Spanien hegte der alte Herzog tiefen Groll gegen Ri chelieu und arbeitete an seinem Sturz. Zunächst suchte der Marschall den Kön>! zu bestimmen, dem Bruder dieseinem Range entsprechende Stellung an der Spitze dc- gchcimen Raths einzuräumen; als der Minister den Plan zu hintertreibe» wußte wurden abenteuerliche und verbrecherische Entwürfe bcrathen: Gaston sollte ent fliehe», Söldnertruppen werben und unterstützt von einer gleichzeitigen Volksbe wegung, die man im Innern zu seinen Gunsten erregen wollte, den König nöthigc»- den Cardinal zu entfernen und die Staatsgeschäfte in die Hände des Bruders legen; si sprachen. Anweism sachcr m Ornano Der letzte taumel f Marscha! beiden V schuldige seiner Ra eingeschüc reichsten - Herzog v> Alle thum zu Auf sein eingcreichl und ihm jenigcn n seiner Pol die lehitin um die üb papistische rität so an Frankreick Notablen, Inhaber z zu erzielen standcs, waren gai ledigung e Festungen dienten w> den; daß Marine ei heben und rung der i Ersparniss und der F kcit als B Weber