Volltext Seite (XML)
II. Ludwig XIII. und Cardinal Richelieu. 31 Unterhandlungen neben dem Kriege her. Die Zureden englischer und niederlän discher Abgesandten, die ihren Glaubensgenossen zu einem friedlichen Ausgleich riechen und als Vermittler dienten, trugen wesentlich zu einer Verständigung bei. Als cs dem französischen Admiral Montmorency gelang, den Herzog von Soubise bei der Insel Re zu überwinden, seine Schiffe zu erbeuten und die Mannschaft, die sich auf das Eiland gerettet hatte, gefangen zu nehmen, sahen die Reformirteu ein, daß sie durch längeren Widerstand ihre Lage verschlimmern würden. Sie liehen daher den englischen Friedeusermahnungcn Gehör, zumal als man ihnen unter der Hand die Versicherung gab, daß das Fort Louis in geeigneter Zeit geschleift werden sollte. Es fehlte in Paris nicht an Stimmen, welche die An sicht aussprachen, König Ludwig solle gegen die Hugenotten verfahren, wie Kaiser Ferdinand II. gegen die Protestanten in Böhmen; denn so lange Laro- chelle eine „Citadelle der Rebellion" sei, werde das Reich nicht zur Ruhe kommen; der Klerus bot eine reichliche Beisteuer zur Fortsetzung des Krieges. Aber Riche lieu wollte die Hände frei haben, um in dein großen Kampfe, der damals ganz Europa in Bewegung hielt, jede für Frankreich vortheilhafte Situation im rechten Moment benutzen zu können. ° Null» So wurde denn den Hugenotten eine neue Friedenspause gewährt. Das Edikt ffr.i-dcnsv-r- ' ' ^ von Nantes sollte nach wie vor in Geltung bleiben, die Beleidigungen vergeben und mR.' ' )cn Erfolg M vergessen sein und einige zwischen beiden Conscsfivncn obwaltenden Strcithändcl aus w Nohan vel' gütliche Weise ausgeglichen werden. Die übrigen Punkte waren zuin Vorthcil der bei dieser unesi römischen Kirche und der königlichen Autorität. Dennoch waren die Ultramontanen, Neinung ml>> besonders ihre zelotischen Wortführer Pater Berulle und Michel Marillac, unzufrieden. Matten di - Cr ^ Verdammten die Zugeständnisse an die Hugenotten und an die Graubündtener als - . eine schwere Schädigung der katholischen Sache gerade in dem Augenblick, da dieselbe ncn. Aus eiB tmderwärts glänzende Triumphe feiere. Um nun diese immerhin mächtige Partei nicht taatsrath dt! allzuticf zu verletzen, willigte Richelieu bald darauf in ein Abkommen mit Spanien, der Regicrusi das zwar Valtellin bei Graubündten ließ, aber zugleich Spanien vor weiteren Feind seligkeiten von Seiten Frankreichs sicher stellte. Die katholische Religion sollte in dein Alpenthal fortbestehen, die Festungen sollten geschleift und das Bündniß mit Venedig und Savoyen gelöst werden. So bestimmte der am 10. Mai in Barcellona schlossenc Vertrag, früher als Friede von Moncon bezeichnet. Richelieu würde weder mit den Hugenotten noch mit den Spaniern vor^u-m»^ Anstrag der Sache Frieden geschloffen haben, hätte er nicht bemerkt, daß sich me«. mt französisch^ Haupte schwere Gewitterwolken zusammenzogcn. Seit Jahren hatte ^auf dem.mcs ^ Aristokratie danach getrachtet, die höchste Gewalt in ihre Hände zu bringen, tobte zu Fcß ^ ^ haß sie ^ Autorität des Königs uicderzuhalten oder sie in seinem Namen rsöhnung gv daß in Parit u Sicherheit^ ichtet und da bei Larochcsii s Fort erbcu» rkcn Garnisi'! lcgcnhcitcn Ä lessis-Mvrna! dein Leben gl' isschlicßlich n« ärkcr war, all ;niß gewahrte« Lorient in dr> öchte auf eine« in. Da faßd vegcncs Unter' und der K hluß durch, d»! e königliche ichen Franke^ ehrt: mit HÄ abgc- öpuren der W Kampfe ausßi tand, den siel'l ll Themines Ä lieu wünschtet echt in der Lass feswegen ging^ selbst zu üben suchte. Sollte sie nun ruhig und unthätig geschehen lassen, daß die Regierung ohne ihre Mitwirkung geführt werde, das geschichtliche und poli tische Leben sich ohne sie entwickele und gestalte? Das wollte den fürstlichen Herren nicht in den Sinn. In einem Zeitpunkte, da die höchsten Lebensfragen einer Entscheidung entgcgengingen, sollte ein Mann der Kirche die Geschicke Frankreichs im Namen eines schwachen, von fremden Eingebungen abhängigen