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248 R. Das brit. Reich unter den ersten Stuarts u. als Republik. 21. Dccbr l«SS> Kurzem verschwand dieser Zweifel; die öffentliche Meinung und der Gang der Dinge erklärten sich zu Gunsten Monks. Denn während Wank durch seine presbyterianisch-parlamentarische Gesinnung sich Milttärbcrr-die Sympathien der Schotten erwarb, so daß eine von ihm berufene „Convention" eine schast. na,„haftc Gcldhülfe zur Erhaltung seiner Armee bewilligte, mußte Lambert zu Awangs- auflagen und Einquartierungen schreiten, wodurch der Widerwille des Volks gegen die Soldatenherrschaft gemehrt ward. In Norkshire bewaffnete sich die Gentry, um unter der Führung von Fairfax den Erpressungen der Truppen Widerstand zu leisten. Aehn- liches geschah in Portsmouth und an andern Orten. Allenthalben wurde der Ruf nach Wiedereinsetzung deS Parlaments laut; hie und da verabredete man sich, keine Abgaben zu entrichten, die von einer andern Staatsgewalt als der Volksvertretung ausgeschrieben würden. Am 2. Decembcr wurde in London ein Buß- und Bettag abgchaltcn, um die Gnade Gottes anzuflchen, da die Fundamente der Regierung zerstört seien. Selbst bei der Armee trat ein Umschwung der Gesinnung ein. Zn der Hauptstadt kamen die meisten Regimenter, Oberste und Gemeine eigenmächtig zusammen und faßten den Be schluß, sich mit dem Parlamente zu versöhnen. Darauf zogen sic vor daS HauS des ehemaligen Sprechers Lcnthall und richteten daS Ersuchen an ihn, er möge das alte Rumpfparlament wieder einberufen. Sofort nahmen die in der Hauptstadt anwesende» 26. Dccbr. Mitglieder ihre Sitze wieder ein. Bald erschien auch Haslerigh aus Portsmouth, B eine ähnliche Bewegung eingctreten war. Cr nahm den Vorsitz in dem neuen Staats rath, den Parlament und Heergemeindc gemeinschaftlich einsctzten. Der Grundsah, daß die Armee der bürgerlichen Gewalt zu gehorchen habe, wurde allgemein anerkannt. Gefangen- Dieser Umschwung vollzog sich ohne alle Mitwirkung von Lambert »Ild schüft Fleetwood, die voll Mißtrauen auf einander keine gemeinschaftlichen Maßregel» verabredet hatten. Der elftere zählte auf die Anhänglichkeit seiner Truppen und gedachte sich im Commando zu halten, bis seine Unterhandlungen mit dB Emigrantenhof in Brüssel zu einem befriedigenden Abschluß gekommen wären! als jedoch Abgeordnete von dem neuen Generalrath bei Lamberts Heer eintrafc» und dasselbe aufforderten, das militärisch-parlamentarische Regiment, das i» London anfgerichtet worden, anzuerkennen, fanden sie günstige Aufnahme. W hätte die geringe Kriegsmacht, von Norden durch Monk, von Süden durch Fab' fax bedroht, dem Willen der Nation widerstehen sollen! In Kurzem sah sich Lambert von seinen Soldaten verlassen; nur fünfzig Getreue folgten ihm. D» blieb auch ihm nichts anderes übrig, als sich der neuen Obrigkeit zu unterwerfe»' Er wurde zuerst nach Durhamshire verwiesen, dann in den Tower gebracht. Mo'Mn Nun verließ Monk die Bauernstube an der schottischen Grenzmarke, die ihm bisher als Wohnung gedient, und rückte am Neujahrstag in England ei»' Fairfax, mit dem er in Vork zusammentraf, wurde bewogen, seine Freiwillig^ "',Ä' aufzulösen. Der alte General der Republik, der sich dem Noyalismus zugewB det, war geneigt, schon jetzt die königliche Fahne aufzupflanzen; aber Monk ihn von dem Vorhaben ab, sei es, daß er es noch länger mit dem bisherig^ Regimente versuchen wollte, sei es, daß er die Sache noch nicht für reif hb^ Das Parlament setzte kein Mißtrauen in Monks republikanische Gesinnung, ^