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lublik. > HI- Republik und Restauration in England. 223 ienenffa, rungsgcwalt weit entfernt. Der verstümmelte Rumpf des langen Parlament? lte hei»>< war >" ihren Augen die einzige legale Autorität, und wenn sic auch, wie Henry rhr starb Bane, nach Pym das bedeutendste revolutionäre Talent dieser bewegten Zeit, r Crom- wohl die Nothwendigkcit einer Parlamcntsreform zugaben, so wollten sie doch nichts wissen von einem allgemeinem Stimmrecht; nach ihrem Sinn sollte nur eine Wahlreform eintreten, die ein verstärktes Uebergewicht der Mittelklaffen her- beiführeu würde. Vorerst waren sie bedacht, durch Einberufung ausgcstoßener Presbyterianer oder durch Wahlen in der alten Weise die parlamentarischen Lücken zu ergänzen; und um dem Einfluß des Heeres zu entgehen, drangen sie, da seht die bürgerlichen Kämpfe nahezu beendigt seien, auf Verminderung des Laudheeres und Verstärkung der Seemacht. Denn wie erwähnt behauptete die Marine eine unabhängigere Stellung; selbst die angesehensten Rottenführer, wie Blake und Penn, waren nicht selten in der Opposition zu dem herrschenden Regiment. Cromwcll erkannte die Absicht des Parlaments, das immer noch presbyte- rianische Sympathien nährte, und stellte sich auf die Seite seiner Kampfgenossen. Kri-gsr-ah. Er verlangte, daß die Mitglieder des Rumpfes einen Termin der Selbstauslösung festseßtcn, eine neue den gegebenen Verhältnissen entsprechende Wahlart aufstellten und daß ein vom Parlamente und von der Armee gewählter Rath von vierzig Personen die höchste Gewalt in die Hand nehme und die Reformen durchführe. Die Männer des Parlaments verhielten sich zögernd oder ablehnend gegen alle Reformvorschläge: sie wollten ihren Anspruch auf die höchste Autorität nicht auf geben; gleich dein römischen Senat, der ihnen vorschwebte, wollten sie über das gesannnte Gemeinwesen, über Land- und Seemacht gebieten. Immer größer wurde die Spaltung zwischen der bürgerlichen und militärischen Gewalt; die Führer der Armee, durchdrungen von dem Bewußtsein ihrer Thaten und ihrer Macht, wollten von einer Unterordnung unter eine Versammlung, der sie den Cha rakter einer Nationalvertretung absprachcn, nichts wissen; sie suchten Cromwcll zu bestimmen, daß er das Parlament ohne Ende durch einen Gewaltstreich auf löse. Zwei hervorragende Generale, Lambert und Harrison, waren die Haupt agitatoren für diesen Plan. Jener, der in allen bisherigen Actionen sich hervor- gethan hatte, fühlte sich persönlich verletzt, daß ihm nicht nach Jretons Tod die Stelle eines Lord-Statthalters in Irland mit dem ganzen Umfang der Gewalt übertragen worden. Er war eine durch und durch militärische Natur, urthcilt Ranek, wenig berührt von den politischen, noch weniger von den religiösen Idealen, aber davon durchdrungen, daß die Armee in dem großen Streite die Entscheidung herbeigeführt habe und der überwiegende Einfluß ihr von Rechts wegen zukomme. Oberst Harrison, ein feuriger Anhänger anabaptistischer Lehr weinungen „schwärmte für die Durchführung einer Radicalrcform nach geistlichen Prinzipien". Nach einigein Bedenken ging Cromwcll auf den Gedanken ein; in einer Versammlung von Offizieren wurde der Entschluß gefaßt, die Reform des