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170 i;. Das brit. Reich unter den ersten Stuarts u als Republik- 164 t. den Schluß ziehen, daß die patriotische Begeisterung von nachhaltiger Kraft seil aber auch Ruprechts kühne Rciterschaaren hatten sich glänzend hcrvorgethaN- Fortan stand der Name des deutschen Prinzen oben an; allein er war hochfahrcnd und unbotmäßig; Lindsay, der in der Schlacht bei Edgehill die Todcswunde empfing, hatte sich oft über die mangelhafte Kriegszucht,u»d den wilden unbä»' digen Sinn des deutschen Rciterführers zu beklagen; und auch Lindsays Rach' folger, der tapfere Marquis von Newcastle, konnte sich nicht mit ihm vertrage»- Bald nachher gelang cs den Royalisten, durch einen glücklichen Ucbcrfall bä 10. No«. Brcntford den Londoner Regimentern große Verluste beizubringcn; aber die wM 'Grausamkeit und Raubgier, welche die Cavaliere bei der Gelegenheit an T»g legten, reizte die Rachsucht der Gegner und stärkte ihren Muth und ihre Wider standskraft. Der König war bereits bis Rcading vorgerückt, in der Hoffnung als Sieger in London einzuziehen; allein die kriegsmuthige Haltung der Parlaments' truppen und der Einwohnerschaft bewog ihn, vor Eintritt des Winters mit seine»' geschwächten Heere nach dem loyalen Oxford zurückzukchren. AÄÄ! Das parlamentarische Heer mit seinen frischen, wenig geübten Mannschaft und hatte bisher im Kampfe gegen die waffenknndigen, streitfcrtigen Royalisten u»k Partnwuth Gebirgssöhne keine Lorbeeren davongetragen; es war daher begreiflich, daß und da Anzeichen von Entmuthigung hcrvortratcn. Pym und seine Genossi« mußten sogar mitunter zu terroristischen Maßregeln greifen. Nur der Ucbernnm der Royalisten, die aus ihren Sieges- und Rache-Gedanken kein Hehl machte!» hielt auch die Londoner Bevölkerung bei der parlamentarischen Fahne. Zt Königin war es gelungen, unter heimlicher Mithülfe ihres Schwiegersohnes, dck Statthalters von Holland einige Schiffe und Mannschaften zu erlangen, denen sie nach England überzusctzen beschloß. Bei ihrer Landung wurde sie >»'' Schüssen empfangen; dennoch erreichte die ritterliche Frau mit ihrem Kriegsgefol^ die Stadt Aork. Diese Erlebnisse, Abenteuer und Gefahren steigerten ihr Sell'l'k gcfühl und ihre Siegeszuversicht. Sie beschwor in Briefen ihren Gemahl, sich keinen Vertrag mit dem Parlamente cinzulassen, wodurch die königliche Autors Schaden nehmen könnte. Cs war wenig Wahrscheinlichkeit vorhanden, daß ^ Unterhandlungen, die im Februar 1643 zwischen Oxford und London eingclc^ worden, zu einem Ausgleich führten; denn wie wäre bei der zwischen t»' Tendenzen des Parlaments und den Ansprüchen des Königs obwaltenden Gru»^ Verschiedenheit eine friedliche Beilegung der Streithändel möglich gewesen? kM gewiß trug der Rath und Widerspruch der Königin wesentlich bei, daß die schlüge des Parlaments so rasch und entschieden zurückgewicsen wurd^ Und cs schien in der That, als ob die Ankunft der Königin die royalistischc zu neuem Aufschwung bringen sollte. In den Sommertagen, da sie sich IM >v4Z. ihrem Gemahl in Oxford vereinigte, ihm Mannschaft, Geschütz und Kricgsbed» zuführend, wurde das Royalistcnlagcr mit verschiedenen Siegesbotschaften erftt^ Essex, der sich der Stadt Reading bemächtigt, war beim Vormarsch von