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100 L. Das brit, Reich unter den ersten Stuarts u. als Republik. ^-,'A'Bald nachher starb Cecil, wenig betrauert von dein Monarchen, der es ungern ertrug, daß der Minister durch die Hoheit seines Geistes ihn verdunkelte und gleichsam zu einem „Schattenkönig" herabdrückte, und nun gewannen andere Ein flüsse und Stimmungen die Oberhand. Die spanisch-französische Doppelheiraih führte den Madrider Hof zu dem Gedanken, durch ein gleiches Familienband auch England in das Habsburgische Interesse zu ziehen. Der spanische Gesandte machte in London die vertrauliche Mitthcilung, daß inan in Madrid einer Ver mählung des Prinzen von Wales mit einer Infantin nicht entgegen sein würde. Was konnte dem stolzen Stuart erwünschter sein, als wenn eine Fürst!» ersten Ranges die Gemahlin seines Sohnes würde? und wie schmeichelte der Königin die Idee einer Familienverbindung mit dem erlauchtesten Hause der. ^tcllu so sich hi -Heinnch EMMschen Christenheit! Aber der Erstgeborne, Heinrich, der damalige Erbe Prinz v. Wa- ies r lvi2. ^ Krone, hatte einen andern Sinn. Ihm schwebte das Beispiel der König!» Elisabeth vor Augen: in Uebereinstimmung mit dem Genius des Volkes wollte er England zu der ersten Macht des protestantischen Europa erheben, durch Waffengewalt und Schiffahrt sein Land groß machen, was nur im Gegensatz z» Spanien geschehen konnte. Er begünstigte die Colvnisation im nördlichen Americ» und bewirkte, daß sein Vater der westindischen Gesellschaft ausgedehnte Freibriefe ertheilte, wodurch die Ansiedelungen in Virginien und andern Orten wesentlich gefördert wurden. Er dachte an eine Vermählung mit einer Tochter des Herzog von Savoyen, der sich den deutschen Unionsfürsten genähert hatte und der sp»' nischen Politik feindlich gesinnt war. Aber zum großen Schmerze des englische» Volkes starb der hoffnungsvolle Königssohn, „die Blüthe seines Hauses" vor der Zeit, und sein jüngerer Bruder Karl, der mehr des Vaters Sinn und Natur besaß, wurde Prinz von Wales, ein Fürst von weniger Selbständigkeit u»d Charakterfestigkeit als der Erstgeborne und in seinem dynastischen Stolze gleich' gültig gegen die Gunst und die Meinung des Volkes. Bald nachher starb auch Arabella Stuart im Tower, ein Opfer grausamer Staatsraison. Sie hatte sÄ der gebotenen Ehelosigkeit durch heimliche Vermählung mit Will. SeymoM, einem Verwandten, zu entziehen gesucht, war aber auf der Flucht nach Frank' reich ergriffen und auf Lebenszeit in Haft gehalten worden. Günstlinge. Von der Zeit an gingen die Wege der Regierung und der englischen Natie» immer weiter auseinander. Wir werden bald in einem andern ZusammenhaÄi von der zunehmenden Entzweiung zwischen Krone und Parlament erfahren. M wenig trugen dazu die Günstlinge bei, die bei Hofe mehr und mehr Einfluß gk' wannen. Wir wissen, welches Wohlgefallen Jacob Stuart an jungen Männ^; von schöner Gestalt und hingebendem Wesen empfand; schon in Schottland ha^ er solche in seiner Nähe gehabt und ihnen großen Einfluß auf seine RegicruÄ gestattet fXI, 539). So gewann nun auch ein schottischer Edelmann, Robc^ H.warvs. Carr Lord Rochester, sein ganzes Zutrauen; der König erhob ihn zum Earl vl»'i Somerset, überschüttete ihn mit Ehren und Reichthümern und gab ihm ei»^ Mi tl»er s, Neu «bfiihr! >»»rd, ^ ge, Ichcr g '^acht ^"flus t°n. de, iibee ^fle» (! ^ dcZ Hei Estrich s'e ließ 7'fafl d ? d>, '^ckgci e. >h „ ^klusse merz