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Verse auf den Tod des Kaisers Konrad. 77 40. Verse aus den To- des Kaisers Konrad. Wen ziert der Stimme Klang, der singe diesen Sang Vom Jahr, da klaget manche Brust, vom unaussprechlichen Verlust, Um den ein jeder wird verzehrt im Schmerze draußen wie am Herd. Das Volk um seinen Herren klagt zur Nachtzeit, wie wann's wieder tagt. Schütze, die leben, o Herre Gott! Habe Erbarmen mit denen, die todt! Im Laufe des tausendsten Jahres, des neunten und dreißigsten war es, Seit Christus in der Krippe lag, daß Hohes jäh zusammcnbrach. Es brach zusammen der Herr der Welt und viele, gleich ihm hoch gestellt. Es schied der Kaiser von uns ab, Konrad der's Gesetz uns gab. Schütze, die leben, o Herre Gott! Habe Erbarmen mit denen, die todt! Und fast zu derselben Zeit sank sie hin, die Herrlichkeit, Sank der Morgenstern, so mild, sank die Königin Kunhild. Auch der Sohn der Kaiserin, der Feinde Schrecken, ging dahin, Kuno auch, der Fürst der Franken und so manche Edle sanken. Schütze, die leben, o Herre Gott! Habe Erbarmen mit denen, die todt! Laßt tragen uns des Kaisers Ruhm in unserm Herzen um und um! In der Erinn'rung wohl verwahrt leb' fort der Mann von edler Art! Es leb' der edle Herrscher lange und ewig neu in dem Gesänge! Durch Nachruhm laßt uns ihn erheben und hienieden fort ihn leben! Schütze, die leben, o Herre Gott! Habe Erbarmen mit denen, die todt! Könige waren seine Ahnen, herrlich er vor allen Mannen; Stattlich von Person, herrlich in der Krön'. Scepter, Königsthron und Reich, keinem stand's dem Kaiser gleich. Für Reiches Ehr' hat er gestritten, keine Arbeit drum gemieden. Schütze, die leben, o Herre Gott! Habe Erbarmen mit denen, die todt!