Vom Tode des Kaisers. 75 39. Vom Tode des Kaisers. Im Jahre der Fleischwerdung des Herrn 1039 feierte der Kai- wss. ser Konrad in der Zuversicht, daß nunmehr des Königtums Wirk lichkeit und des Kaisertums Hoffnung auf seinen Sohn, den König Heinrich, wohl begründet sei, und indem er sah, daß fast alles in seinem Reiche sich nach seinem Wunsche fügte, — in demselben Jahre feierte er den heil. Pfingsttag zu Utrecht, einer Stadt Frieslands; und als er dort die hochheilige Feier begehend in großer Sun. z. Pracht mit seinem Sohne und der Kaiserin, die Krone auf dem Haupte, zur Tafel schritt, fühlte er einen gelinden Schmerz. Um jedoch die Freude des so hohen Tages nicht zu stören, verhehlte er den Schmerz. Da ihm am folgenden Tage die tödtliche Krankbeit J»n.«. gewaltig zusetzte, hieß er die Kaiserin mit seinem Sohne, dem Könige, zur Mahlzeit aus dem Zimmer gehen. Da inzwischen der Kaiser sein Ende nahe fühlte, blieb er, wie er in seinem Leben besonnen, im Handeln immer beständig und beherzt gewesen ist, so auch bei seinem Ende nicht weniger fest im Glauben; und nachdem er Bischöfe hatte rufen lassen, ließ er Leib und Blut des Herrn und das heilige Kreuz mit den Reliquien der Heiligen herbeiholen. Heftig weinend richtete er sich auf und empfieng durch lauteres Bekcnntniß und in brünstiges Gebet in größter Demuth die Gemeinschaft der Heiligen und die Vergebung der Sünden; dann nahm er von der Kaiserin und seinem Sohne, dem Könige Heinrich, nach herzlichen Ermah nungen Abschied und starb am Montag den 4. Juni in der 7. Jndiction.