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66 Wie König Heinrich die Slaven unterwarf. ios4. gegenüber. Der Christ gestützt allein ans den Glauben, der ohne Werke der Gerechtigkeit todt ist, und nicht ernstlich beachtend, daß Gott, der die Wahrheit ist, alles in wahrem Gerichte entscheidet, er, der seine Sonne aufgehen läßt über Gute und Böse, der regnen läßt über Gerechte und Ungerechte, — begann muthig den Kamps. Der Heide aber nur das Bewußtsein der Wahrheit vor Augen habend leistete heftigen Widerstand. Schließlich wurde der Christ vom Heiden verwundet und fiel. In Folge dessen erwuchs den Heiden solcher Uebermuth und eine solche Verwegenheit, daß sie, wenn der Kai ser nicht dabei gewesen wäre, sofort über die Christen hergefallen sein würden; aber der Kaiser legte um die Einfälle derselben zu hindern eine Burg Werben an, in die er militärische Besatzung legte, und verpflichtete die sächsischen Großen zu einmüthigem Wider stande gegen die Heiden durch Eid und kaiserliches Machtgebot. Daraus kehrte er nach Franken zurück, rosi. Zm folgenden Jahre aber wurde jene Burg von den Heiden mit List genommen und viele der Unsrigen, die darin lagen, wur den von ihnen getödtet. Hierdurch veranlaßt kam der Kaiser zum zweiten Male mit Heeresmacht bis zum Elbstrome. Da aber die Heiden den Uebergang wehrten, schickte der Kaiser durch eine andere Furt des Flusses einen Theil seines Heeres unbemerkt hinüber; und nachdem so die Feinde in die Flucht geschlagen waren, rückte er selbst an der nun freien Uferstelle in das Land ein und demüthigte die selben durch ungeheure Verwüstungen und Verheerungen überall, nur mit Ausnahme der ganz uneinnehmbaren Orte so sehr, daß sie den von den früheren Kaisern ihnen aufgelegten Tribut und sogar noch mehr hinfort dem Kaiser Konrad entrichteten. Viele Beschwer den erduldete nämlich der Kaiser Konrad schon vorher und auch damals bei dem Stamme der Slaven; worüber einer der Unsrigen ein Breviarium gedichtet hat, das er dem Kaiser später überreichte. Dort liest man, wie der Kaiser bisweilen bis an die Hüfte in Sümpfen steckte, indem er selbst kämpfte und die Kriegsleute zum Kampfe anfeuerte, und wie er nach seinem Siege über die Heiden dieselben wegen eines höchst schändlichen Aberglaubens gar
