Wie König Heinrich die Slaven unterwarf. 65 33. Wie König Heinrich die Slaven unterwarf. Während der Kaiser in Burgund ausführte, was wir eben lozr. erzählt haben, sorgte sein Sohn, der König Heinrich, obwohl er noch im Knabenalter stand, nicht weniger emsig für das Reich in Böhmen und in den übrigen Gebieten der Slaven, wo er sowohl Udalrich, den Herzog von Böhmen, als auch die übrigen, so viele nur dem Kaiser feind waren, tapfer überwand; und als er dem Vater bei dessen Rückkehr begegnete, hatte er den Völkern über den doppelten Sieg eine doppelte Freude bereitet. Daraus versammelte der Kaiser die Streitkräfte der Sachsen und zog mit ihnen zu den Liutizen, die da einst halbe Christen, jetzt durch schändlichen Abfall wieder vollends Heiden geworden sind. Hier nun schlichtete er in bewnn- dernswerther Weise einen unversöhnlichen Streit. Zwischen den Sach sen nämlich und den Heiden fanden in jener Zeit viele Streitigkeiten und Neberfälle statt. Da der Kaiser nun ankam, begann er zu untersuchen, von welcher Seite der Friede, der lange zwischen ihnen unverletzt bestanden hatte, zuerst gestört sei. Die Heiden behaupteten, von den Sachsen zuerst sei der Friede gestört, und das wollten sie, wenn es der Kaiser verlange, durch einen Zweikamps beweisen. Dagegen erboten sich die Sachsen um die Heiden zu widerlegen dem Kaiser ebenso zu einem Einzelkampfe, obgleich ihre Behauptung unrichtig war. Der Kaiser gestattete nun auf den Rath seiner Für sten, wiewohl er damit nicht vorsichtig genug handelte, daß die Sache durch einen Zweikampf zwischen ihnen entschieden werde. Als bald traten zwei Kämpfer, jeder von den Seinigen gewählt, sich Geschichtschr. r. deutsch. Vorz. XI. Jahrh. 4. Bd. 5