Rudolf, der König von Burgund starb, und Odo fiel in sein Reich ein. 59 » Rudolf, der König von Burgund starb und Odo fiel in sein Reich ein. Im Jahre des Herrn 1032 verschied Rudolf, der König von Burgund, der Oheim der Kaiserin Gisela, in Frieden, und der fränkische Graf Odo, seiner Schwester Sohn, drang in sein Reich ein und hatte schon einige feste Schlösser oder Städte bald durch List bald durch Kampf genommen: er wagte es nicht sich zum Könige zu machen und doch wollte er auch das Königreich nicht aus den Händen lassen. Einige erzählten, daß er oft geäußert habe, er wolle niemals König werden, aber doch immer des Königs Meister sein. Auf diese Weise riß er einen großen Theil Burgunds los, obwohl das Königreich Burgund dem Kaiser Konrad und seinem Sohne, dem Könige Heinrich, vom Könige Rudolf, nachdem er selbst ge storben sein würde, schon längst eidlich zugesichert worden war. Aber während der Graf Odo dieses in Burgund unternahm, war der Kaiser Konrad auf dem Feldzuge im Slavenlande. Was er da that oder wie er hernach den Odo aus Burgund zurücktrieb, will ich folgerichtig erzählen. Der früher erwähnte Polenherzog Bolislaus hintcrließ bei seinem Tode zwei Söhne, Misico und Otto. Misico bedrängte seinen Bruder Otto und vertrieb denselben nach Rußland. Während er dort eine Zeit lang ein kümmerliches Leben führte, be gann er die Gnade des Kaisers Konrad anzurufen, damit er auf dessen Verlangen und mit dessen Hilfe wieder in sein Vaterland zurück geführt werde. Der Kaiser gab seine Zustimmung und um die Sache ins Werk zu setzen ordnete er an, daß er selbst den Misico