Wie der Kaiser die Ungarn mit Heeresmacht überzog. 55 26. Wie der Kaiser die Ungarn mit Heeresmacht überzog. Zu derselben Zeit entstanden zwischen dem Pannonischen Volke mm. und den Baiern, jedoch durch der Baiern Schuld, viele Streitigkei ten, so daß Stephan, der König der Ungarn, in das Gebiet der Noriker, d. h. der Baiern, viele Einfälle und Raubzüge machte. Darüber erzürnt überzog der Kaiser Konrad die Ungarn mit großer Heeresmacht. Der König Stephan aber ließ, da er dem Kaiser gar nicht gewachsen war, in seinem ganzen Reiche Gebete und Fasten ansagen und flehete nur um Gottes Beistand. Der Kaiser jedoch übte, da er in das durch Flüsse und Waldungen so gut geschützte Reich nicht eindringen konnte, durch viele Plünderungszüge und Brandstiftungen um die Grenzen des Reiches her für das ihm zugefügte Unrecht hinreichend Vergeltung und kehrte dann wieder zurück, mit der Absicht zu gelegenerer Zeit sein Vorhaben auszu führen. Aber sein Sohn, der noch ganz junge König Heinrich, der dem Bischof Eigilbert von Freising anvertraut war, empfieng eine Gesandtschaft des Königs Stephan, welcher um Frieden bat, und gewährte ihm nur auf den Rath der Fürsten des Reiches ohne des Vaters Wissen die Gnade der Versöhnung: er handelte gerecht und weise, indem er mit dem Könige, der widerrechtlich beleidigt war und aus freien Stücken um Gnade bat, wieder Freundschaft schloß.