Von der Sendunq des Bischofs von Straßburg. 51 22. Von -er Sendung -es Bischofs von Straßburg. Zu derselben Zeit wurde Werner, der Bischof der Stadt Straß- iozr. bürg, vom Kaiser als Gesandter nach Constantinopel geschickt. Da er nun den Schein annahm, als ob er zum Gebet nach Jerusalem ziehen wolle, wurde er, wie wir glauben durch das Gericht Gottes, den niemand zu täuschen vermag, auf wunderbare Weise gehindert. Als er nämlich mit einem großen Gefolge von Menschen und einem noch größeren von stummem Vieh, Pferden, Ochsen, Schafen und Rindern und mit über die Maßen vielen irdischen Kostbarkeiten nach Ungarn kam, wurde ihm vom Könige Stephan der Durchmarsch verboten, was damals keinem Pilger geschah. Von da durch Baiern zurückgekehrt kam er mit seinem ganzen Gefolge weiterziehend nach Italien; und nachdem er lange im Gebiete von Verona sich aufgehalten hatte, gelangte er endlich mit größter Mühe über Venedig an das adriatische Meer und erreichte nach unheilvoller Seefahrt Constantinopel. Da er nun vom Kaiser der Griechen ehrenvoll aus genommen wurde und gar freundschaftlich mit ihm verkehrte, kam ihm das Verlangen mit des Kaisers Unterstützung nach Jerusalem zu gehen, ein Wunsch, den er aber, da immer irgend etwas dazwischen kam, nie zu verwirklichen vermochte. In der Folgezeit starb er und wurde in derselben Stadt begraben; und sein Bistum erhielt Wilhelm, ein Straßburger Stiftsherr. Ueber den Gegenstand der Botschaft aber berichtete der Kaiser der Griechen dem Kaiser Konrad mit goldenen Lettern.