48 Wo Herzog Ernst sich von Neuen, ergab. ros?. Juni. Juli. 20. Wo Herzog Ernst sich von neuem ergab. Nachdem Kaiser Konrad den Frieden durch ganz Italien hin gesichert hatte, kam er wieder glücklich nach Alamannien zurück und begann in einer vertraulichen Besprechung mit seinen Getreuen zu Augsburg über die Landesverräther zu verhandeln. Von da nach der Stadt Ulm kommend hielt er daselbst einen öffentlichen Reichstag. Hierher kam der Herzog Ernst nicht als bittender, sondern um voll Vertrauen auf seine zahlreiche Mannschaft, welche aus den auser lesensten Kriegern bestand, nach seinem Belieben sich mit dem Kaiser zu verständigen, oder aus dem Wege der Gewalt von da wieder zurück zukehren. Und in einer Unterredung mit den Seinigen erinnerte er dieselben zuerst an das eidlich gegebene Versprechen der Treue, sodann ermahnte er sie ihn nicht zu verlassen, auf daß sie nicht ihre Ehre verlören; es gezieme ihnen nicht zu vergessen, daß in den Geschichten der Väter die Alamannen allezeit das Zeugnis ausgezeichneter Treue und fester Anhänglichkeit an ihre Herren hätten; und wenn sie ihm treu blieben, so würden ihnen Belohnungen, ihren Nachkommen Ruhm und Ehre zu Theil werden. Auf solche Worte hin erwiderten ihm zwei Grafen, Friedrich und Anselm, im Namen der übrigen folgendermaßen: „Wir wollen nicht leugnen, daß wir euch die Treue fest versprachen gegen alle, mit Ausnahme dessen, der uns euch ge- gegeben hat. Wenn wir unseres Königs und Kaisers Knechte und von ihm euch zu Rechte übergeben wären, so wäre es uns nicht erlaubt uns von euch zu trennen. So aber, da wir frei sind und den höchsten Beschützer unserer Freiheit auf Erden in unserm Könige und Kaiser haben, gehen wir, sobald wir ihn verlassen, der Freiheit