38 Bon dem Aufstand in Ravenna. 13. Von dem Aufstand in Ravenna. ms«. Zu derselben Zeit zog König Konrad in Ravenna ein und regierte daselbst mit großer Macht. Eines Tages erregten die unglück lichen Ravennaten Streit mit dem Heere des Königs und wagten im Vertrauen auf ihre große Anzahl den Versuch das Heer des Königs aus der Stadt zu vertreiben, während sie zugleich vermöge der Enge eines Thoreinganges die da draußen verhinderten denen da drinnen zu Hilfe zu kommen. Nachdem der Aufstand einmal ausgebrochen war, begann der Kampf auf allen Seiten. Manche griffen ihre Gäste in den Häusern an, andere kämpften auf den Straßen, andere besetzten die Thore; mehrere kämpften von den Mauern, viele von hohen Thürmen herab feiger Weise mit Steinen und Bal ken. Die Deutschen dagegen wehrten sich mit Waffen und Klugheit, schlossen einzelne Züge bildend von vorn und von hinten die Ravenna ten ein und, indem sie dann mit grimmigem Schwerte sich zu ein ander Bahn brachen, ließen sie die, welche zwischen ihnen gestanden hatten, todt oder verwundet oder flüchtig zurück. Ein Graf Namens Eppo, ein trefflicher Kämpfer aus Baiern, ging mit der Fahne in der Hand zur Stadt hinaus und überwältigte die, welche auf der Brücke standen; die meisten derselben wurden durch ihn allein von der Brücke hinabgestürzt und fanden in dem Wasser ihren Tod. Der König Konrad aber greift auf die Kunde von diesem Aufstande so wie er war in seinem Gemache zu den Waffen, verlangt ein Pferd und, so bald er aus dem Hofe tretend bemerkte, daß die Ravennaten im Kampfe überwunden sich zu einer Kirche flüchteten und von allen Seiten her Verstecke aufsuchten, erbarmte er sich