Wie der König die Papienser demüthigte. 37 12. Me der König die Papienser demüthigte. Als der König Italien betreten, kam er durch Verona zwischen mee. Mailand und Pavia hindurch nach Vercellä und feierte dort das heilige Osterfest. Gerade in jenen Ostertagen schied Leo, der>>,Mi». Bischof jener Stadt, ein sehr weiser Mann, in Frieden aus der Welt; ihm folgte Harderich, ein Mailändischer Kanonicus. Der König hatte bereits fast das ganze flache Land Italiens unter- feine Botmäßigkeit gebracht. Die Stadt Pavia aber konnte er, weil sie sehr volkreich war, nicht sofort nehmen. Die Einwohner selbst wollte er nicht wider zu Gnaden annehmen, weil sie sich immer noch weigerten die von ihnen zerstörte Pfalz an der Stelle, wo sie früher gestanden, wider aufzubauen; aber die Beschützer- derselben, den Markgrafen Adalbert und Wilhelm und die sonstigen Fürsten in derselben Gegend begann er außerordentlich zu bedrängen; eine Burg derselben mit Namen Urba zerstörte er und noch viele andere Kastelle und sehr feste Verschanzungen vernichtete er. Zu jener Zeit geschah großes Unheil in Italien wegen der Streitigkeiten der Pavienser; viele Kirchen derselben umher wurden mit den Ortschaften selbst in Brand gesteckt und die Bevölkerung, welche sich dorthin geflüch tet hatte, kam durch Feuer und Schwert um; die Aecker wurden verwüstet, die Reben abgehauen, der König verbot Ausgang und Eingang, nahm die Schiffe weg, verbot den Handel und traf auf solche Weise zwei Jahre laug mit schwerer Heimsuchung alle Tici- nenser, bis sie alle seine Forderungen ohne jeglichen Aufschub erfüllt hatten. 1) Nach damaligem Sprachgebrauch wird unter Italien gewöhnlich nur die Lombar dei, das Flußgebiet des Po verstanden.