IV2S Jun. i 7. Des Königs Auseinandersetzung mit den Italienern. Im ersten Jahre seiner Regierung feierte der König Konrad den heiligen Pfingsttag in der Stadt Constanz. Dort wartete der mailändische Erzbischof Heribert sammt den übrigen italischen Gro ßen dem Könige auf und leistete ihm Mannschaft, verpflichtete sich ihm auch durch eidliche Sicherheit und ein Unterpfand von Geißeln, daß er ihn, wann er mit Heeresmacht zur Unterwerfung Italiens käme, aufnehmen und mit allen seinen Anhängern ihn öffentlich zum Herrn und König ausrufen und sofort krönen würde. Aehn- lich hatten auch die übrigen Langobarden gehandelt, mit Ausnahme der Ticinenser die auch mit anderem Namen Papienser heißen, deren Gesandte mit Geschenken und Freunden erschienen um zu versuchen, wie sie den König um einer Beleidigung seitens der Bürger willen besänftigen könnten, wiewohl sie dies bei dem Könige keineswegs ihrem Wunsche gemäß zu erreichen vermochten. Worin sie aber gefehlt hatten, will ich kurz erzählen. In der Stadt Pavia stand ein Palast vom Könige Theodorich einst mit bewundernswerther Kunst angelegt und nachher von Kaiser Oto III gar sehr ausgeschmückt. Auf die Nachricht aber von dem Hingange des Kaisers Heinrich, des Vor gängers vom Könige Konrad, stürzten die Papienser, wie es des Menschen Gewohnheit ist bei neuen Ereignissen ohne die rechte Mäßigung zu handeln, sofort unbedachtsam in das friedsame Gehöfte und brachen mit dreistem Beginnen die Mauern des Königspalastes, sie zerstörten die ganze Pfalz bis auf den letzten Grundstein, damit fürderhin kein König innerhalb jener Stadt eine Pfalz zu bauen