6. Des Königs Ritt durch die Provinzen. ivri. Alle Reisen des Königs und wo er die höchsten Feste, Weih nachten und Ostern, jedes Jahr feierte zu berichten, Halte ich nicht für allzu nöthig; nur das soll mitgetheilt werden, wo er gewesen, wenn etwas besonderes und merkwürdiges geschah. Denn wenn ich alles erwähnen wollte, würden mich eher meine Kräfte als mein Stoff verlassen. Ich will so schnell als möglich zu seinen berühm testen Thaten kommen, in denen des Preises so viel liegt, daß, wenn ich über die geringeren schweige, es niemandem unlieb sein wird. Nachdem der König Konrad also sein königliches Gefolge um sich versammelt hatte, kam er zuerst durch das Gebiet der Ripuarier bis Sept.Ls. an der Ort, der die Pfalz Aachen genannt wird, wo von den alten Königen und von Earl vorzüglich ein Königstuhl erbaut ist, der für den Erzstnhl des ganzen Reiches gilt. Dort sitzend ordnete er die Angelegenheiten des Reiches in ausgezeichnetster Weise und be rief Fürsten und Volk zu öffentlicher Verhandlung, wo er des gött lichen und menschlichen Rechtes trefflich waltete. Sein Ruf wuchs durch seine trefflichen Eigenschaften, heute galt er allen nach dem Inhalt des verkündeten Friedens noch höher als gestern, theurcr nach der Gnade seines Wohlwollens, verehrenswerther nach dem königlichen Richterspruch. Obgleich er der Wissenschaften unkundig war, unter wies er doch sehr verständig die ganze Geistlichkeit so wohl öffent lich in liebenswürdiger und freundlicher Weise, als im geheimen mit gebührender Strenge. Die Ritter aber fesselte er dadurch sehr, daß er die althergebrachten Lehen der Eltern keinem der Nachkom men nehmen ließ. Außerdem glaubten sie, daß in Bezug auf die