4. Von -er Hofeinrichtung und -er Königin. 102«. Wie man nun dem Könige Treue schwur, darüber zu sprechen halte ich nicht besonders für nöthig, da ja der oft wiederkehrende Brauch zeigt, daß alle Bischöfe, Herzoge und die übrigen Fürsten, die Banner herrn und die gemeine Ritterschaft, ja sogar alle Freien, wenn sie von Bedeutung sind, den Königen den Eid der Treue leisten; ihm aller dings unterwarfen sich alle durch einen um so aufrichtigeren Schwur. Desgleichen auch bei der Hofordnung, wen der König zu seinem Hausmeier bestimmte, welche er zu Kammerherrn, welche zu Truch- sessen, zu Mundschenken und zu den übrigen Hofbeamten ernannte, brauchen wir nicht länger zu verweilen, da ich mit einem Worte sagen kann, daß ich mich nicht erinnere oder gelesen habe, eS sei bei irgend einem seiner Vorgänger für die Hofämter geschickter und ehrenvoller gesorgtj worden. Das meiste that hierzu der Scharfblick des Bischofs Bruno von Augsburg und der Rath des Bischofs Werner von Straßburg; so auch der des Werner, eines Kriegsmaunes, an welchem der König schon lange vorher die Vorsicht im Rathe und die Kühnheit im Kriege durch häufige Erfahrungen schätzen gelernt hatte. Ueber diesen allen stand des Königs geliebte Gemah lin Gisela mit ihrer Einsicht und Klugheit. Ihr Vater war Her mann, Herzog von Alamannien; ihre Mutter war Gerberga, die Tochter Konrads, des Königs von Burgund, dessen Vorfahren dem Geschlechts Karls des Großen entsprossen waren. Daher hat der Unfern einer') in einem Büchlein, das er „Tetralog" betitelt, und später dem Könige Heinrich HI, als er in der Stadt Straß- I) Nämlich Wipo selbst.