Vergänglicher Zeiten flüchtige Kunde mit des Griffels Bande zu fesseln und das Lob zumal einer christlichen Regierung nicht lässig mit Stillschweigen zu übergehen, da einerseits denen, welche dieselbe in dieser Welt trefflich führten, dadurch so zu sagen der Ruhm der Fortdauer gesichert wird, und andererseits den Nachkommen, wenn sie den Eltern nacheisern wollen, das Vorbild eines christlichen Wandels vorgeführt wird, — das habe ich für passend und gezie mend erachtet, weil ein gutes Beispiel den Nachahmer entschlossener und fester im Handeln zu machen pflegt. Auch geschieht es meistens, daß durch da§ Lob der Vorfahren bei den Nachkommen leicht Scheu und Scham entsteht, wenn sie ihnen nicht mindestens gleichkommen, während sie die Thaten jener Preisen, wie der Nachruhm sie verkün det. Denn wie die Tugend häufig deu gemeinen Mann adelt, so cntadelt ein Adel ohne Tugend viele Edle. Außerdem scheint es un erlaubt von den Siegen christlicher Fürsten zu schweigen und die Triumphe heidnischer Herrscher mit reichen Worten zu verkünden. Es ist unbedachtsam genug, über einen Tarquinius Superbus, einen Tullus und einen Ancus, über den Vater Aeneas, den wilden Ru- tulus und andere Männer der Art zu schreiben und zu lesen, unsere Karle dagegen und die drei Ottonen, den Kaiser Heinrich II, den Kaiser Konrad, den Vater des glorreichen Königs Heinrich III und ihn selbst, den König Heinrich, den Sieger in Christo, gänzlich zu übergehen. Es sollten die neueren Geschichtschreiber wegen ihrer Stumpfheit Gott zu misfallen fürchten, da das altehrwürdige Ansehn des alten Testamentes, welches die Geschichten der Väter mit lohnender Arbeit sorgsam verzeichnet, uns das Vorbild gibt