Einleitung. Es ist ein glücklicher Zufall, daß von Wlpos zahlreichen Schriften gerade die Vita Llluonracki imxerntoris, die er gegen Ende seines Lebens verfaßte, fast zuerst an das Licht trat. Mit ihr wurde sogleich der für die Geschichte Konrads, des Saliers, bei weitem werthvollste Schatz gehoben, mit ihr erhielten wir zu gleich einen Einblick in das Leben und Streben des Verfassers, über dessen Persönlichkeit wir jeder sonstigen Nachricht ermangeln. Der ganze Charakter der Lebensbeschreibung verweist uns nach Süddeutschland als Wipos Heimat, denn die norddeutschen Verhältnisse scheinen demselben fern zu liegen und treten in der Darstellung gegen die des Südens zurück. Hier ist es aber Burgund, dem er wieder ganz besondere Aufmerksamkeit schenkt. In den Kapiteln 1, 4, 15, 16, 21, 29—32, 38, 39 wird uns die ganze Zeitgeschichte dieses Landes mit so beab sichtigter Vollständigkeit, so genauer Kenntniß der Verhältnisse und so besonderem Interesse vorgeführt, daß wir annehmen dürfen, Wipo spreche von seiner Heimat. Hier wird er denn, da er das Buch kurz vor der Mitte des 11. Jahrhunderts und im Vorgefühle seines nahen Endes geschrieben hat, in der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts geboren sein. Aus an gesehenem Geschlechte mag er, wie Pertz meint, in einem