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Vinithar, Hunimund, Therismund. 79 worfenen verdoppelten. Da er nun in solcher Unabhängigkeit 248 kaum eines Jahres Länge geherrscht hatte, duldete es Balamber, der Hunnenkönig nicht mehr, sondern verband sich mit Gesimund, Hunnimunds des Großen Sohn, der eingedenk seines Eides und seiner Treue mit einem großen Theil der Gothen noch unter der Herrschaft der Hunnen stand, erneuerte das Bündnis mit ihm und zog mit Heeresmacht gegen Vinithar. In dem langen Streit siegte Vinithar beim ersten und beim zweiten Gang, und niemand vermag zu sagen, wie große Verluste Vinithar den Hunnen bei brachte. In der dritten Schlacht aber, da beide gegen ihn gezo- 249 gen waren, schlich sich Balamber an den Fluß Erak heran und verwundete und tödtete den Vinithar durch einen Pfeilschuß in den Kopf. Darnach nahm er dessen Nichte Vadamerka zur Gemahlin und beherrschte nunmehr das ganze Gothenvolk, das im Frieden und in Unterthänigkeit lebte, jedoch so, daß sie immer unter einem eigenem Oberhaupt, wenn auch nach der Wahl der Hunnen standen. Nach dem Vinithar seinen Tod gefunden, regierte Hunimund über sie, 250 ein Sohn des einst allgewaltigen Königs Hermanarich, tapfer im Streit und von blühender Schöne am ganzen Körper; später focht er glücklich gegen die Suaven. Nach seinem Tod folgte ihm sein 251 Sohn Thorismud, blühend in Jugendkraft; er zog im zweiten Regierungsjahr gegen die Gepiden und soll nach einem großen Sieg über sie an einein Fall vom Pferde gestorben sein. Nach seinem Tod betrauerten ihn die Gothen so, daß vierzig Jahre lang kein andrer König an seine Stelle trat, auf daß sein An denken in ihrem Munde fortlebte, bis die Zeit käme, da Valamir zum Mann heranwuchs, der ein Sohn seines Geschwisterkindes Vandalar war. Ein Sohn von ihm nämlich, Beremud, war, wie wir schon oben sXXXIII. I74j erzählten, aus Verachtung gegen die Ostrogothen wegen der Herrschaft der Hunnen, den Vesegothen ins Abendland gefolgt. Von diesem stammte auch Veterich. Dieser Veterich hatte einen Sohn Eutharich, der verbunden mit Amala-