Nebenbuhlerin Roms, die er nach seinem Namen benannte, waren die Gothen behülflich, die mit dem Kaiser ein Bündnis schlossen und ihm 40 000 der Ihrigen gegen jedes beliebige Volk als Bei stand stellten. Ihre Heerestheile und Krieger werden noch bis auf den heutigen Tag im Reich als „Verbündete" angeführt. Denn damals blühte ihr Gemeinwesen unter der Herrschaft ihrer beiden Könige Ariarich und Aorich. Nach deren Dahinscheiden folgte Geberich in der Regirung, ausgezeichnet durch Tapferkeit und Abstammung. XXII. Dieser, der Sohn des Hilderith, Enkel des Ovida, 113 Urenkel des Nidada, glänzte durch Ruhmesthateu nicht minder als . durch seine Abstammung; er suchte gleich im Anfang seine Herr schaft auch auf die Vandalen auszudehnen gegen Visimar, den König derselben. Dieser war aus dem Geschlecht der Asdinger, das unter ihnen eine glänzende Stellung einnimmt und ein höchst kriegerisches Geschlecht ist nach dem Zeugnis des Geschichtschreibers Deuxippus i); dieser berichtet auch, daß sie wegen der weiten Ent fernung kaum in Jahresfrist vom Ocean bis an unsere Grenzen gekommen seien. In dieser Zeit wohnten sie, wo jetzt die Gepiden sitzen, an den Flüssen Marisia, Miliare, Gilpil und Grisia -), der die vorhergenannten Flüsse alle an Größe übertrifft. Im Osten 114 begrenzte sie damals der Gothe, im Westen der Markomanne, im Norden der Hermundole ch, im Süden der Hister, der auch Danu bius heißt. Während ihres dortigen Aufenthalts also wurde den Vandalen vom Gothenkönig Geberich Krieg angekündigt am Ufer des erwähnten Marisiaflusses; und nicht lange wurde mit gleichem Glück gekämpft; in kurzer Zeit lag der Bandalenkönig Visimar mit einem Theil seines Volkes auf der Walstadt. Geberich aber, 115 der ausgezeichnete Anführer der Gothen, kehrte, nachdem er die I) Dexippus, der von dem Siege Aurelians über die Vandalen berichtet. — 2) Ma- rosch oder Mieresch, und die drei zusammenfließenden KöriUch. — 3) Eine auch bei Gcllius (aus Cineius) vorkommende Ramensform der Hermunduren.