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Beschreibung von Scythien. II grenzt im Osten an die Seren, welche an seinem Ende beim Kas pischen Meer wohnen, im Westen an die Germanen und an den Fluß Vistula; im Norden wird es vom Ocean, im Süden von Persien, Albanien, Jberien, dem Politischen Meer und dem untern Lauf des Jster begrenzt, der von seiner Mündung bis zur Quelle auch Danubius heißt. Auf der Seite, wo es die Küste des Pontus 22 streift, berührt es bekannte Städte: Boristhenis, Olbia, stallipolida, Chersona, Theodosia, Karcon, Myrmicion und Trapezunt, welche die wilden Scythenvölker von den Griechen gründen ließen, damit sie mit ihnen Handel treiben könnten. Mitten in diesem Scythien gibt es eine Gegend, die Asien und Europa von einander trennt, nämlich die Riphäischen Berge, auf welchen der gewaltige Tanais entspringt, der in die Mäotis mündet; des letztem Sumpfes Um fang beträgt 144 OVO Schritte, und er ist nirgends tiefer als acht Ellen. Das erste Bolt im westlichen Scythien ist das der Ge- 33 piden, deren Land von großen und bedeutenden Flüssen durchströmt wird; denn die Tisia durchfließt cs von Norden nach Süden; von Westen kommt der große Danubius selber, von Osten der Flutausis, der reißend mit vielen Stromschnellen in die Fluthen des Jster mündet. Weiter nach innen zu liegt Dacien, das von steilen 34 Gebirgen, die wie ein Kranz dasselbe umgeben, geschützt ist. Links von diesen, wo die Grenze nordwärts geht, von den Quellen der Vistula ab über ungeheure Strecken hin sitzt das zahlreiche Volk der Veneter. Mögen auch ihre Benennungen wechseln nach ihren verschiedenen Stämmen und Wohnsitzen, die hauptsächlichen Namen sind doch die der Sclavenen und Anten. Die Sclavenen haben 35 das Land von der Stadt Novietunnm und dem sogenannten Mur- fianischen See') bis zum Danaster, im Norden bis zur Vistula?) inne. Statt in Städten wohnen diese in Sümpfen und Wäldern. Die Anten dagegen, die tapfersten unter ihnen, wohnen an der I) Sümpfe unterhalb Mursa an der unteren Drau. — 2) Diese Namenzsorm der Weichsel wechselt in den Handschriften mit Biscla.