Vorwort Während ich auf kleinem Kahne fahrend mich am ruhigen 1 Ufer hallen, und, wie jemand sagt, aus den Fischteichen der Alten einige Fischlein auslesen wollte, zwingst du mich, Bruder Casta- lius, die Segel nach der hohen See zu richten. Du redest mir zu, das Büchlein, welches ich unter Händen habe, nämlich den Auszug aus den Chroniken, liegen zu lassen, um die zwölf Bücher des Senator über die Herkunft und die Thaten der Geten, welche von der Vorzeit bis auf den heutigen Tag durch die Reihen der Geschlechter und der Könige herabsteigen, in einem und noch dazu in einem kleinen Büchlein zusammenzufassen. Ein sehr schwerer 2 Auftrag, der zu zeigen scheint, daß der, welcher ihn gab, von der Schwierigkeit des Werkes nichts wissen wollte. Und auch darauf achtest du nicht, daß mein Hauch zu schwach ist, um die herrliche Posaune jenes Mannes zu erfüllen: zu allen anderen Schwierigkeiten kommt aber noch die, daß ich jene Bücher nicht einmal zur Ver fügung habe, um seinen Gedanken genau folgen zu können. Doch um die Wahrheit zu sagen, auf drei Tage habe ich die Bücher vor einiger Zeit durch Vergünstigung seines Schaffners zum Lesen gehabt. Der Worte freilich erinnere ich. mich nicht genau, aber den Sinn l- Rufixu? in dem Borwort zu seiner Uebcrsetzung von SrigencS Lomnieutar zum Römerbrief, woraus aber nicht nur dieses Bild, sondern die ganze erste Hälfte de- Vor worts genommen ist. Geschichtschreiber. Lies. 72. Jordanis. 1