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Athalarich, Amalasucntha, Theodahad. 99 betreten hatte, sahen die Gothen, die sich im Besitz von Syrakus befanden, daß sie ihm nicht die Spitze bieten konnten, und erga ben sich mit ihrem Anführer Sinderith freiwillig dem Belesar. Als der römische Feldherr also Siciliens sich bemächtigt hatte, schickte auf die Nachricht hiervon Theodahad seinen Schwiegersohn Evermud mit einem Heer an die Meerenge zwischen Kampanien und Sici- lien, wo sich aus dem Busen des tyrrenischen Meeres das end lose, brandende Adriatische Meer abzweigt, um sie zu bewachen. Nach seiner Ankunft daselbst schlug Evermud bei der Stadt Re- 309 sss gium ein Lager auf. Alsbald aber, da er sah, daß die Lage der Seinigen eine schlimme sei, gieng er mit wenigen getreuen Dienern, die darum wußten, zum Sieger, warf sich freiwillig dem Belesar zu Füßen und begehrte, dem Kaiser des römischen Reiches dienstbar zu sein. Als das Heer der Gothen dies erfuhr, rief es, Theodahad sei verdächtig, man müsse ihn vom Throne stürzen und seinen Feldherrn Bitiges, der sein Waffenträger gewesen war, zum König erheben. Das geschah. Bitiges wurde auf den söge- 310 nannten Barbarischen Gefilden») zum König erhoben, rückte in Rom ein und schickte zuverlässige Männer nach Ravenna voraus mit dem Auftrag, den Theodahad zu tödten. Sie kamen und erfüllten den Befehl; und nach Ermordung des Königs Theodahad kündigte ein Gesandter von Bitiges dem Volk, als sich dieses noch auf den Barbarischen Gefilden befand, die Erhebung desselben zum König an. Inzwischen war das römische Heer über die 311 Meerenge gesetzt und zog nach Kampanien, wo Neapel zerstört wurde, darnach rückte es in Rom ein. Von hier war wenige Tage vorher Bitiges fort nach Ravenna gezogen und hatte sich mit Matesuentha, der Tochter der Amalasuentha und Enkelin des früheren Königs Theodorich, vermählt. Während er nun sich dem Genuß der neuen Ehe hingab und in Ravenna Hof hielt, verließ das kaiserliche Heer Rom und griff die festen Plätze in beiden 1) Die Pomptinische Ebene zwischen Rom und Terracina. 7*