Kämpfe der Ostgothen in Pannonien. 89 Gothen zogen. Da erhob sich nun den Gothen, die sich nichts Schlimmes versahen, besonders da sie auf beide Nachbarn als Freunde fest» vertrauten, unverhofft ein Krieg. Nothgedrungen nahmen sie zu den Waffen ihre Zuflucht, kämpften den gewohnten Kampfund rächten sich für die ihnen zugefügte Unbill. Als in dieser 278 Schlacht ihr König Balamir vor der Front vorbeiritt, um die Seinigen anzufeuern, scheute das Pferd, stürzte und warf den Reiter ab, der sogleich von den Speeren der Feinde durchbohrt und getödtet wurde. Die Gothen aber heischten sowohl für ihres Königs Tod als für die ihnen angethane Schmach Sühnung von den Empörern und kämpften dermaßen, daß von dem Stamm der Skiren fast niemand übrig blieb bis auf wenige, die wenig- siens noch den Namen erhielten, und auch diese nur mit Schande; so wurde' alles mit Stumpf und Stiel zufammengehauen. UIV. Ihr Untergang erweckte Furcht in den Herzen der 277 Suavettkönige Hunimund und Alarich. Sie zogen gleichfalls gegen die Gothen im Vertrauen auf die Unterstützung der Sarmaten, die ihnen mit ihren Königen Beuka und Babai zu Hülfe gekom men waren; auch die Reste der Skiren mit ihren Häuptlingen Edika und Hunwulf riefen sie herbei, die, wie sie hofften, um sich zu rächen, mit großer Erbitterung kämpfen sollten; dazu hatten sie noch Gepiden bei sich, sowie nicht unbedeutende Verstärkungen von den Rugiern, und noch andern, die sie aus allen Gegenden zusammenlasen, und brachten eine gewaltige Menge zusammen. Am Fluß Bolia in Pannonien schlugen sie ihr Lager auf. Die 278 Gothen hatten nach Valamirs Tod zu seinem Bruder Thiudimir ihre Zuflucht genommen. Obwohl dieser schon lange neben seinen Brüdern König gewesen war, nahm er doch jetzt erst die Zeichen höherer Machtstellung an. Er rief seinen jüngern Bruder Vidimir herbei, und nachdem er mit diesem die Sorgen für den Krieg ge- theilt hatte, griff er nothgedrungen zu den Waffen. Als sich der Kampf entspann, behielten die Gothen die Oberhand, so daß das