Einleitung. VII überfallen und gefangen genommen wurde. Daß er nach seiner Freilassung wieder nach Deutschland gegangen und im Herbste nach Italien zurückgekehrt sei, brauchen wir aus seinem Berichte i) nicht mit Hagenmeyer zu schließen. Im October dieses Jahres wohnte er dem Concile zu Guastalla bei, wie aus seiner Erzählung von demselben hervorgeht. Bald nachher war es nun, daß Bischof Otto, wie erwähnt wurde, den Klosterbau begann, der 1113 vol lendet war. Zwischen 1108 und 1113 also ist Ekkehard hier Abt geworden. Wie lange er dann als solcher noch gelebt und gewirkt habe, ist uns bis jetzt unbekannt. Hier aber schrieb er wohl 1116 den erwähnten Brief an Erkembert, gab er seiner bis 1125 reichenden Chronik ihre letzte Gestalt, richtete er nach Tri- themius 3) noch 1129 einen Brief an den Abt Volmar von Hirschau; hier starb er nach bereits dreißigjähriger wissenschaftlicher Thätigkeil also frühestens im Jahre 1130. Nach dem Nekrologium des St. Michaelsklosters zu Bamberg ist der 20. Februar *) sein Todestag. Trithemius, der so wohl in der Hirschauer Chronik als auä in den Annalen und in seinem Werk Do Loriptoribus scolesiasti- eis den Ekkehard erwähnt, rühmt denselben als einen in jedem Zweige des Wissens wohl unterrichteten Mann von größter Ge wissenhaftigkeit im Amte, von größter Beharrlichkeit in der Gottes furcht und von so großem Fleiße, daß er jeden Augenblick, in dem er von den weltlichen Sorgen aufathmete, benutzte um entweder zu eignem Frommen etwas gutes zu lesen oder zu anderer Wohle etwas nützliches zu schreiben. Diese Aeußerungen finden schon im 12. Jahrhundert ihre Bestätigung, wo der Anonymus Mellicensis den Ekkehard einen gelehrten und frommen Mann nennt, der auch eine Chronik geschrieben habe, und wo Helmold in seiner Chronik der Slaven^) sagt: „Wer aber ihre (d. i. Heinrichs IV und Vj Thaten und die Beendigung der Kirchenspaltung genauer kennen lernen will, der lese das fünfte Buch der Geschichten des Magister I> In der Chronik zum Jahr 1106. — 2) S. dessen treffliche Ausgabe des Hicroso- lymita, Tübingen 1877. Einl. S. 7.-S1 Tinn.Mrs. I. 3S0. - 4> S. Hagenmeyer S.S83, — 5> Cap. 4V am Ende.