die nach Gottes Willen hinfort nicht mehr die Erde, sondern das 1102 Paradies bewohnen sollten. Denn am dritten Tage überfiel sie Balduin mit einem zahlreichen Heere, welches er früher hätte er warten sollen, und rieb sie mit einem so großen Gemetzel auf, daß es ihnen weder Freude noch Nutzen brachte gesiegt zu haben. Jenes neue Heer aber führten sowohl Reginmund von Tripolis, das er kurz zuvor überwunden hatte, wie Dankerad von Antiochien her; sein Oheim Boimund nämlich, der zwei Jahre vorher von den Türken durch List gefangen genommen war, hatte ihm das Fürsten tum Antiochiens überlassen. 47. 20. Im Jahre des Herrn 1103 feierte der Kaiser Heinrich das Geburtsfest des Herrn in Mainz, und ließ daselbst durch den Bischof Emehard öffentlich bekannt machen,^ daß er seinem Sohne, dem Könige Heinrich, die Regierung überlassen und das Grab des Herrn besuchen wolle, und dadurch erlangte er die größte Gunst so wohl des Volkes als auch der Fürsten und der Geistlichen und des ganzen Reiches, und viele aus den verschiedenen. Theilen des Reiches entflammte er durch sein eignes Gelübde sich zur Theilnahme an diesem Zuge zu rüsten. Kuono, der Sohn des Herzogs Otto von den großen Fürsten einer, den niemand in' allen Dingen, welche man unter den Menschen hochhält, übertraf, durch Geburt nämlich, auch durch Kennt nis; der Wissenschaften, durch Tapferkeit und Reichtum sehr hervor ragend, dazu durch Feinheit und Wohlredenheit bei allen Guten beliebt und leutselig, wird durch eine Verschwörung einiger verruchten Menschen zur Nachtzeit während einer Reise angegriffen und getödtet, wodurch er den Vornehmen des Reiches außerordentliche Trauer zugleich und Argwohn hinterließ, da man solche Verbrechen den niedrigsten gegen die höchsten zutraut. — Drei Jahre vorher näm lich wurde Heinrich der Fette, desselben Kuono älterer Bruder, während er in Geschäften in die Mark Friesland zog, über die er 1) Gewöhnlich Tancred genannt. — 2) In der Bearbeitung 6 ist nur von einem Ge rücht die Rede, dag sich verbreitet habe. — S) Von Nordheim. — 4) Gras von Beich lingen.
