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Vom Kreuzzug IlOl. 73 zu Lande eingeschlossen sei. Alsbald eilen sie mit der Kriegsbeute noi beladen, nachdem sie aber das übrige den Flammen übergeben hatten, uns, die wir, nachdem wir die Thore von innen verrammelt hatten, auf der Landseite von vielen Reitern, auf der Seeseite aber von 42 geschnäbelten Schiffen eingeschlossen wurden, so schnell als möglich zu Hilfe; und nach so vielen Angriffen der Feinde und so großen Leiden des Mangels und der Pestilenz ließen sie uns das Geburtsfest der Mutter Gottes, das wir an dem nämlichen Tage 8. Sept. traurig begonnen hatten, mit größtem Frohlocken vollenden. Am folgenden Tage brachten uns 30 Schiffe eine große Masse Getreide s. Sein, und allerlei Lebensmittel sammt den Pilgern, unfern Brüdern, die auf 12000 geschätzt wurden; als die Flotten der Feinde diese an zugreifen suchten, drängte dieselben Gottes wunderbare Macht durch die Kraft des heiligen Kreuzes, welches, während keinerlei mensch liche Hilfe von der Stadt her gebracht werden konnte, auf des Königs Befehl der hohen See entgegen emporgehalten wurde, so wirksam zurück, daß so wohl Heiden wie die Christenvölker gar sehr staunten, wie durch keine Anstrengung und keinen Kunstgriff im Rudern auch nur eines von so vielen Schiffen von der Stelle gebracht werden konnte. Auch ist hier nicht mit Stillschweigen zu übergehen, was sich, wie wir vernommen haben, in demselben Jahre daselbst zugetragen hat, indem der ehrwürdige Priester Herimann, welcher damals auf dem Oelberge weilte, folgendermaßen erzählt: Am Tage des hoch heiligen Sabbat, sagt er, an welchem wir nach der Verheißung des alten göttlichen Erbarmens, als die heilige Taufe schon vollzogen war, in größter Demuth harreten, daß uns das Licht vom Himmel verliehen werde, hielten wir bis zum Abend an am gewohnten Gebete; und nachdem uns dann ob unserer Sünden die ersehnte Himmelsgabe, die auch vor den Augen der Heiden die Christen einst bor uns jederzeit zu empfangen pflegten, gänzlich versagt war, ver brachten wir ohne jeglichen Dienst der Festversammlung jene Nacht der Auferstehung des Herrn nur in Trauer und Schmerz. Am frühen Morgen aber giengen wir mit Gebeten vom Grabe des