158 Ekkehards Chronik. ii24 Nach dem Hingange desselben suchte eine Partei der Römer den Erzbischof von Ravenna, der durch jegliches Zeugniß des Glaubens wohl empfohlen war, auf den apostolischen Stnhl zu erheben; ebenso einige den Lambert von Ostia; und diese erreichten auch, da die allgemeine Wahl hernach damit im Einklänge stand, ihren Wunsch. Denn derselbe Mann, der sich in der römischen Kirche so lange bewährt hatte und bei jener Sendung, bei der er vorlängst an der Wiederversöhnung des Reiches und der Kirche in den deutschen Landen eifrig gearbeitet hatte, diesseits und jenseits bekannt geworden war, wurde mit einmüthiger Zustimmung der Geistlichen in der Ferne so wohl wie in der Nähe rechtmäßig geweihet und nach dem Brauche jenes Sitzes als in Wahrheit solcher Ehre würdig Hono- rius der zweite genannt. iiL5 Im Jahre des Herrn 1125 feierte der Kaiser Heinrich das Geburtsfest des Herrn bei der Stadt Argentina, die auch Straß burg heißt, wo die Fürsten aus Alsacien und Loiharingien und die Großen der übrigen Landestheile jenseits des Rheins zu Hofe strömten. Zu dieser Zeit richtete ein stürmischer Frühling, der aus einen sehr strengen Winter folgte, eine sehr große Hungersnoth und eine sehr grausame Sterblichkeit in allen Provinzen, zuineist jedoch in dem gemeinen Bolke eine so große Verheerung an, daß gesagt wird, es sei fast der dritte Theil der Bevölkerung untergegangen. 28. März Zu dieser Zeit, nämlich gerade am heiligen Ostersonntage, sah so ersehnt und uns vom Himmel behütet unser Hüter, der Bischof Otto, nach vielen Drangsalen um Christi Willen wieder herbei gekommen ^ die ihm anvertraute Heerde wieder; und ganz so wie Christus selbst, der Gesalbte Gottes, empfangen verdoppelte er den erfreuten Jüngern die Freude der Auferstehung des Herrn. Ein treuer und kluger Haushalter Christi jedoch ließ derselbe den von dem ihm anvertrauten Pfunde gemachten Gewinn zum Zeugnisse seiner Treue und Demuth in einem Schriftstücke ver-