156 Ekkehards Chronik. ,iL4 bemerkt wurde, daß er wegen der seiner vorher genannten Schwester vom Kaiser zugefügten Unbill mit gewissen Neuerungen gegen den Mai Staat umgieng. — Es wurde nun jene Versammlung sehr zahl reich; es waren nämlich die Herzöge der einzelnen Provinzen da außer dem vorher erwähnten Lothar und wenigen ihm anhangenden Fürsten aus Sachsen. Jedem einzelnen von diesen gab der ver ehrungswürdige Bischof Otto ganz oder theilweise den nöthigen Aufwand außer dem öffentlichen und von Alters her der kaiserlichen Majestät zustehenden Dienste, der auch von den Höflingen ohne Rücksicht gefordert wurde. Bon denselben wurde nämlich demselben ! Vater vorgeworfen, daß er seltener als die übrigen Bischöfe zur Pfalz komme; er aber wollte sich lieber mit der Erbauung und ! Wiederherstellung von Klöstern, mit dem Spenden von Almosen, mit Wachen in Gebeten und im Schweiße um andere praktische wie theoretische Bestrebungen beschäftigen. Und doch fehlte es nicht an solchen, die aus Neid darüber murmelten und meinten, man müsse mehr auf den öffentlichen Dienst verwenden, und so des Kaisers Unwillen gegen den Mann Gottes zu erregen suchten. Aber da der Herr über alle wacht, die ihn lieben, und die Wege der Sünder zu nichte macht, siegte jener, indem er der vergänglichen Güter an gesichts der Zeit nicht schonte und, wiewohl von an allen Seiten I die Provinzen die Noth drückte, auf wunderbare Art allen zur Genüge darreichte, durch seine Güte über die Bosheit, und durch z seine Dienste ungeheuchelter Liebe gewann er des ganzen Reiches i wohlwollende Zuneigung gegen sich. Nachdem sodann die Gegen stände derselben Zusammenkunft erledigt waren, drang er in den Kaiser 'wie in alle Fürsten, er sei durch sehr viele Briefe und ! Boten von dem Herzoge Polizlaus (Boleslaw) von Polen gerufen, ! dazu auch durch des Herrn Papstes Calistus Erlaubniß und Segen entsendet zu dem Volke der Pommern nämlich, welches derselbe Herzog als ein ihm benachbartes erst vor kurzem unterworfen und zur Annahme des Christentums genöthigt hatte. Es stimmte die ganze Kirche zu, welche versammelt war, es stimmte auch der Hof zu, indem sie Heil zu dem frommen Beginnen erfleheten; nur die