Die Jahre 1120 und II2I. 143 ein in den Wissenschaften vorzüglich bewanderter und in heiligem Wandel bis in sein höchstes Alter sehr standhafter Mann. Es gibt in Sachsen zwei nicht durch langen Zwischenraum von einander getrennte Burgen, deren Namen mir jetzt gar nicht ins Gedächtniß koinmen. Gegen Mitternacht erschien den Wächtern beider Burgen, nicht in der Einbildung sondern in Wirklichkeit, die Person eines Mannes, welche von der Mauer der einen hervorkam und bis zu der anderen über die ganze Breite der dazwischen liegenden Ebene gieng und am ganzen Körper wie eine Fackel oder glühendes Metall brannte; dann verschwand sie in der Nähe der gegenüberliegenden Burg. Dieses Gesicht erschien nicht einmal, sondern zweimal oder dreimal in ähnlicher Weise. Jin Jahre des Herrn 1121 klagte Herr Dietrich, welcher dem auf einer Gesandtschaft des Kaisers Heinrich nach Constantinopel vorlängst verstorbenen Burkard dem Rothen durch kirchliche Wahl auf dem Bischofstuhle von Münster gefolgt war, von den seinigen unwürdig behandelt, den Sächsischen Fürsten die ihm zugefügten Kränkungen; und da er ein durch seine Abkunft berühmter und durch treffliche Eigenschaften ausgezeichneter Mann war, suchte er durch den Herzog Lothar mittelst einer zusammengeschaarten Heeres macht seinen Sitz sogar gegen des Königs Willen wieder zu ge winnen. Es geschah aber durch das verborgene Gericht Gottes, daß, während die Bürger bei dem Anblicke der feindlichen Schlacht reihen erschraken und bei der drohenden Gefahr ein jeder seine Habe zu retten suchten, einige Hütten aus Unvorsichtigkeit in Brand gesteckt wurden und, da das Feuer allmählich um sich griff, auch die größere Basilika, die der Sitz jener Kirche war, von Grund aus verbrannte. Und so sich des traurigen Sieges bemächtigend setzten sie den vertriebenen Bischof wieder ein, brachten aber eine große Geldsumme zur Wiederherstellung der Kirche zusammen; einige aber deuteten den Vorfall so, die Ursache so großer Zer störung sei nur die Absicht, daß es offenbar werde, daß das Opfer 1120 1121