Die Jahre 1112 und II12. 123 Geburtstag des Herrn zu Erpesfurt (Erfurt). Da nun die vor her genannten Fürsten Sachsens nicht dorthin zu Hofe gekommen waren, wurde der Kaiser von sehr großem Unwillen erfüllt und gebot die Güter derselben zu plündern und ihre Besitzungen mit Feuer zu verwüsten sogar ohne Rücksicht auf die Festzeit, und kurz nachher zerstörte er das vorzüglich befestigte Castell Horn burg i) nach langer Belagerung. Nachdem er sodann seine Ge treuen als Besatzungen zurückgelassen hatte, schlug er seine Feinde durch Hinterhalt und Gefechte zu Boden; in diesen Kämpfen erlag der oft genannte Pfalzgraf Sigifrid, ein sehr vor nehmer und niemandem zu seiner Zeit in irgend welcher Tüchtig keit nachstehender Mann; Wigbert wird gefangen, Ludwig zur Uebergabe genöthigt; und so wird inzwischen eine wenn auch mäßige Ruhe gewährt. Hierauf begann ein gewisser Reginold, ein Graf des Landes Burgund und, wie man sagt, Blutsverwandter des Kaisers, von jugendlichem Uebermuthe getrieben eine Gewaltherrschaft gegenüber einen gewissen Regenold von Munzun an, der sich gegen ihn auflehnte und die Güter seiner Bistümer verwüstete; er belagerte ihn bei seiner Burg Bar, und nahm ihn, der sich und die Burg mannhaft vertheidigte, selbst noch mannhafter sammt vielen Großen desselben Landes gefangen und verbrannte die Burg selbst mit Feuer. Im Jahre des Herrn tt>4 feierte der Kaiser Heinrich den Geburtstag des Herrn zu Babenberg, nachdem er seine Hochzeit zu Mainz auf das nächste Epiphanienfest angesetzt hatte. Er hatte sich nämlich drei Jahre vorher mit Mathilde verlobt, der Tochter Heinrichs, des Königs der Angeln, einer Jungfrau von edlen Sitten, reizend auch und schön von Angesicht, welche als die Zier und der Ruhm des römischen Kaiserreiches wie des Angelnreiches galt. Sie entstammte nämlich von beiden Seiten her 1) An der Ilse. 111S