122 Ekkehards Chronik. 1112 1113 ihm verhaßt war. Auf die Besitzungen desselben machte auf Grund der Erbfolge der vorher erwähnte Sigifrid Anspruch; aber der Herr Kaiser versuchte dieselben in die Gerechtsame des Reiches zu ziehen. Dieser Fall fieng nun an den Zündstoff zu neuem Aus bruch der Zwietracht zu liefern. Denn derselbige Graf erfüllte, indem er zu den Leiden, die er früher erduldet hatte, diese neue Unbill hinzufügte, fast ganz Sachsen, sein Vaterland nämlich, mit solchen Klagen, daß er so wohl den Herzog Lothar, als den Mark grafen Rudolf, den Pfalzgrafen Friedrich, den Wigbert, den Ludwig und manche andere zum Abfalle vom Kaiser verleitete. Aber auch der Bischof von Halberstadt und auch Gertrud, jene in Sachsen sehr mächtige Witwe *) erhoben Geschrei, daß sie in Folge der Ent scheidungen des Kaisers durch Angriff auf ihre Güter Gewalt litten. Dieses und dem ähnliches Unkraut von Aergernissen erregte un endliche Unzufriedenheit in dem eben erst beruhigten Reiche. Im Jahre des Herrn 1113 feierte der Kaiser Heinrich den In der Bearbeitung 0 lautet von ,hier ab in abweichender Form der Text so: „Im Jahre des Herrn 1113 feierte der Kaiser Heinrich den Geburtstag des Herrn zu Erpesfurt. Der Herzog Lothar, der vorher erwähnte Sigefrid, der Markgraf Rudolf, der ältere Wigbert, der Pfalzgraf Friderich und der Graf Luodwich setzten eine Empörung gegen den Kaiser in's Werk; er aber griff sie ohne Verzug mit Heeresmacht an und hörte nicht auf durch Brandstiftung und Zerstörung ihrer Burgen ihnen zu schaden, bis, nachdem von seinen Getreuen Sigefrid getödtet war, Lothar und Rudolf wieder versöhnt und Friderich und der ältere Wigbert mit Recht ergriffen und in Haft gegeben waren, das Glück, oder vielmehr die Gnade Christi den Dingen ein Ende machte. In demselben Jahre griff der Kaiser, da er nicht leiden wollte, daß irgend Zwietracht in seinem Reiche entstehe, mit Heeresmacht 1> Die Witwe des Markgrafen Heinrich von Meißen.