Die Jahre 1109 und 1110. 115 einen ganz und gar freiwilligen Eid dazu verpflichtet hatten, ließ niv der König erfreut über solch einen Zug nicht ab, ihn in den einzelnen Provinzen Deutschlands eifrig zu betreiben; und obwohl der Auf gang eines ungünstigen Cometengestirnes manche Herzen während einer Waffenruhe von fast sechs Monaten in Schrecken setzte, gebot er, nachdem er glänzend in königlicher Freigebigkeit überall un schätzbare Geldsummen als Sold gegeben hatte, daß gegen den August das Heer von allen Seiten her aufbreche, indem die einen mit ihm über den Jovisberg (den großen St. Bernhard), die andern durch das Tridentiner Thal die Alpen überschritten. Es hatte der König aber, der keinem Könige des Jahrhunderts in irgend welcher Sorgfalt nachstand, wissend, daß das römische Ge meinwesen einst nicht so sehr mit den Waffen als durch Weisheit regiert zu werden pflegte, Vorkehrungen getroffen, daß er sich nicht nur mit bewaffneten, sondern auch mit Männern der Wissenschaft zu seinem Bedarf versah, die nämlich bereit wären auf 'jede Frage Rechenschaft zu geben. Unter diesen glänzte ein gewisser Schotte, Namens David; ihn hatte schon vor längerer Zeit, als er die Schulen zu Würzburg leitete, der König ob der Rechtschaffenheit seines Charakters und seiner großen Künde in allen freien Künsten zu seinem Kaplan er wählt. Dieser hat nun auf Befehl des Königs den ganzen Verlauf dieses Zuges und der auf demselben geschehenen Thaten mit so leichtem Griffel, daß er sich fast gar nicht von der gewöhnlichen Redeweise unterscheidet, in drei Büchern erzählt, indem er dabei auch für Leser vom Laicnstande oder andere minder gelehrte sorgt, daß ihre Einsicht solches verstehen könne. Nach dem Zeugnisse des eben genannten Geschichtschreibers nun gelangte der König, nachdem er mit großen Beschwerden die rauhen Auz. Berge überschritten hatte, mit den Seinigen froh und wohlbehalten Sept. "ach Jvrea Z; das andere Heer aber empfieng ihn, nachdem es zu- "or einige Castelle genommen und nachdem er seinerseits Novaria l> Eborediam, von welchem Wort in der Ausgabe der Mon. Germ, die zweite Hälfte ausgefallen ist.