Ekkehards Chronik. und die Regierung desselben zu erheben. Dort entsetzte er auch Gotefrid, den Abt von Fulda, und setzte den Wolfhelm aus der selben Congregation an seine Stelle. Hierauf machte er einen Kriegszug gegen die Polen, eine entfernt wohnende Völkerschaft, und mit vieler und langedauernder Arbeit sich dort abmühend trieb er den schon lange von jenem Lande verweigerten schuldigen Tribut ein. Der Erzbischof Ruothart von Mainz starb. 1110 Äm Jahre des Herrn 1110 feierte der König Heinrich das Geburtsfest des Herrn zu Babenberg. Hier wurde er unvermuthet durch üble Nachrichten aufgeschreckt, Werinher H habe Braga (Prag), die Hauptstadt Böhmens mit Heeresmacht besetzt und gegen des Königs Willen sich das Herzogamt über jenes Volk angemaßt. Aufgebracht schickte er nun bald die ihm treuesten Fürsten mit einer starken Mannschaft dorthin voraus, die mit wunderbarem und Jan. raschem Erfolge die Stadt sammt den darin angetroffenen Feinden einnahm und dem ihr langsamer nachfolgenden Könige entgegen eilte, e. Jan. Am Feste der Erscheinung des Herrn hielt Heinrich zu Regensburg eine Besprechung mit den Fürsten und eröffnest ihnen den Vorsatz seines Herzens, daß er sich nämlich jenseits der Alpen zeigen wolle, damit er sowohl in der Stadt Rom, welche die Hauptstadt der Welt ist, von dem höchsten Priester den kaiser lichen Segen empfange, als auch die weiten Provinzen Italiens durch brüderliche Eintracht und altes Recht und Gesetz mit dem deutschen Reiche wieder verbände, überdies auch zeige, daß er auf den Wink des apostolischen Vaters zu allem bereit sei, was der Schutz der Kirche erfordere. Da aller Sinne auf das Gelübde des von frommer Sorge und unzweifelhafter Liebe zum Vaterland erfüllten Fürsten gerichtet waren, wäre der nicht für einen Mann gehalten, der ver sucht hätte, sich der Teilnahme an einem so mannhaften Unter nehmen zu entziehen. Nachdem sich daher die anwesenden durch 1) So ist er in 6 genannt; in den übrigen Handschriften ist eine Lilcke. Gemeint ist der vor kurzem vertriebene Herzog Boriwoi.