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112 Ekkehards Chronik. uv? Nothwendigkeit zu verbessern war, verbesserte, seinen Erlaß Uber die freie Wahl der Bischöfe und über die Beschränkung des an gemaßten Einflusses der Laien auf die Verleihung kirchlicher Würden den Decreten seiner Vorgänger gemäß verkündete. Aber der König Heinrich zeigte sich, nachdem er die Gebiete Sachsens 14. Apr. durchzogen und das Osterfest zu Mainz gefeiert hatte, mit einigen Bischöfen und Fürsten in der Nähe desselben Concils, jedoch nicht auf demselben; und nachdem er mit diesen Raths gepflogen hatte, schickte er ehrwürdige Gesandte an den apostolischen Vater, um ihm sowohl wie der ganzen Synode bekannt zu geben, daß die Macht Bischöfe einzusetzen durch apostolische Privilegien dem Kaiser Karl verliehen sei. Weil nun Heinrich, der ja eben begann sich des römischen Scepters zu bemächtigen, nicht duldet, daß Uber diese Frage irgend etwas in einem fremden Reiche bestimmt werde, wird ihm für die ganze Zeit des folgenden Jahres eine Frist bewilligt, um nach Rom zu kommen und dieselbe Streitfrage auf einem all gemeinen Concile zu erörtern. Da bestrafte der Herr Papst auch einige Bischöfe unseres Landes, deshalb weil sie demselben Concile nicht beiwohnten, mit Enthebung von ihrem Amte; ertheilte ihnen aber, als sie nicht lange nachher Buße thaten, gnädiglich Absolution. Nachdem er wiederum sattsam geklagt hatte, daß er die Demuth noch nicht finde, die er in den deutschen Herzen gesucht, beschloß er keineswegs, wie er vor gehabt hatte, uns zu besuchen, sondern sich mit dem Gefolge nach Italien zurückzubegeben. Und als er nun hier, wenn auch nach langem Aufenthalt, ankam, wurde er mit solchem Jubel der römi schen Geistlichkeit wie des römischen Volkes empfangen, als wenn man meinte, er sei von den Todten wieder erstanden. Der König aber hielt in den Osten zurückkehrend zu Regens burg eine Besprechung mit den Baiern, in der er einen Kriegszug nach Flandern gegen Rutpert anordnete. Nachdem er diesen gegen den October in Bewegung gesetzt und das Land der Rebellen be- Oct. treten hatte, verwüstete er es nicht ohne schweren Verlust seines