Volltext Seite (XML)
DaS Jahr 1106. 95 als jener aus der Burg, in der er geblieben war, sich nach Mainz nos begeben wollte, ihm selbst, um einen Aufstand der Menge zu ver hüten, die vielmehr seine als seines Sohnes Partei zu begünstigen pflegte, nach Ingelheim entgegen; und schließlich ihn in allgemeiner Versammlung umringend brachten sie ihn zum Bekenntnisse seiner Schuld i) und zum Gelöbnisse der Genugthuung. Da aber ihm die Legaten die Communion oder das Maß der Buße ohne die Entscheidung einer allgemeinen Synode und apostolischer Erwägung für den Augenblick nicht erlheilen konnten, übergab er selbst in die Rathschläge beider Parteien willigend die königlichen oder kaiser lichen Insignien, das Kreuz nämlich und die Lanze, das Scepter, den Reichsapfel und die Krone in die Gewalt seines Sohnes, in dem er Heil für ihn erflehte, ihn den Fürsten unter vielen Thränen empfahl, und versprach gemäß den Beschlüssen des höchsten Priesters und der ganzen Kirche fortan für seine Seele zu sorgen. Ans diese Weise begann Heinrich, dieses Namens der fünfte, zuerst vom Vater, darauf von allen Fürsten Deutschlands schon zum zweiten Male zum Könige gewählt, auch von den apostolischen Legaten durch Handauflegung kirchlich bestätigt, nachdem er so wohl von den Bischöfen als von den Laien nach des Vaterlandes Brauch den Eid der Treue empfangen hatte, zu regieren, an der 82. Stelle von Augustus an, im 50. Jahre der Regierung seines Vaters, im Jahre 1858 seit der Erbauung der Stadt, 5058 seit dem Anfänge der Welt, im Jahre 1106 aber, wie gesagt, der Fleischwerdung des Herrn. Nachdem nun vor dein Könige und allen Fürsten und Bischöfen ganz Deutschlands, vor dem ganzen Clerus zugleich und dem Volke die Botschaften des römischen Stuhles über die verschiedene und alte Befleckung der Kirchen dieses Reiches überbracht und dagegen von allen eimnüthig Besserung verheißen war, beschlossen sowohl der König als die Fürsten, daß zu der heiligen Mutter der römischen Kirche von ihrer Seite Gesandte in solcher Anzahl und von so hoher Stellung geschickt werden sollten, daß sie im Stande wären 1) Diese Worte stehen nicht in der Bearbeitung 6.