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82 ElkehardS Chronik. nor bemächtigt hatte, auch von den Fürsten mit königlicher Würde hoch geehrt. *) Auf den Rath jedoch und mit Hilfe des Bischofs Ruot- hard von Mainz und des Gebehard von Constanz, der Stellver treter des Herrn Papstes Paschalis nämlich, vereinigte er ganz Sachsen wieder mit der Römischen Kirche, den Bischöfen aber und den Geistlichen kündigte er eine allgemeine Versammlung auf dem Mai königlichen Hofe Namens Northusun (Nordhausen) auf den 29. Mai an, 2) wo über die schon gesunkene Zucht kirchlicher Ordnung ver handelt werden sollte. In dieser Versammlung wurden in Betreff der zu fastenden Beschlüsse zuerst die Decrete der Väter verlesen, und es wurde, was für den Augenblick möglich war, löblich verbessert, manches aber, was von größerem Gewicht schien, bis zu einer Verhandlung in Gegenwart des Papstes verschoben. Die Ketzerei der Simonie nämlich wurde nach Gewohnheit der Väter verdammt, auch das hurerische Zusammenleben der Nicolaiten wurde daselbst von allen verworfen; daß das Fasten des Monats März in der ersten Woche der Quadragesima, das Fasten des Juni aber in der Woche des Pfingstfestes selbst nach Römischer Sitte zu feiern sei/) wurde von den vorher genannten Bischöfen kraft apostolischer Vollmacht anbefohlen und der Gottesfriede bekräftigt; denen aber, die von falschen Bi schöfen geweihet waren, wurde versprochen, daß ihnen kraft katho lischer Auflegung der Hand beim nächsten Fasten Versöhnung gewährt werden würdet) Wir sahen hierbei, was wir nicht mit Still schweigen übergehen können, wie der König Heinrich die großen Er wartungen von seiner guten Eigenart durch große Deinuth zugleich und Ernst vor allen erfüllte. Denn da er der Versammlung der I> 6 fügt hinzu: Einige sagen, daß selbige Trennung durch Veranstaltung des Kai sers selbst, welchem kaum jemand an Umsicht verglichen werden könnte, herbeigesiihrt sei, auf das? die scheinbare Zwietracht den Theil des Reiches, welcher vom Vater abfiel, künstlich auf die Seite des Sohnes ziehe, damit nämlich den Gegnern nicht Ort und Anlaß gegeben würde, sich ein anderes ihm in Wahrheit feindliches Haupt zu sehen. Wir jedoch glauben, daß dies ohne Zweifel ganz durch göttliche Fügung geschehen ist, und werden die Sache selbst, so Gott will, an ihren guten Früchten erproben. Denn niit einem Schreiben des Herrn Papstes Paschalis ausgerüstet und durch die Einsicht und die Thätigkeit Ruthards u. s. w. — 2) Das Datum kann nicht richtig sein, da die Synode vor Pfingsten (28- Mai) war. — S) Nach den Hildesheimer Jahrbüchern han delt es sich NM das Quatemberfasten. — 4) Dieser letzte Satz fehlt in 6.