5 Ach, mein Immanuel! da liegt er, tief gebückt Im Staube, ringt dem Tod entgegen, blickt Gen Himmel, jammert laut: Lass, Vater, diese Stunde, Lass sie vorüber gehn! Nimm weg! nimm weg den bittern Kelch von meinem Munde! — Du nimmst ihn nicht? — Wohlan, dein Wille soll geschehn. Erheitert steht er auf von der erstaunten Erde, Gestärkt durch eines Engels Hand, Und seht! die Jünger hat ein Schlummer übermannt; Hier liegen sie gestützt mit trauriger Geberde. Betrachtend steht der Menschenfreund und spricht, Mit über sie gehängtem holden Angesicht: Der Geist ist willig, nur der Leib ist schwach! Und bückt sich, Petrus Hand sanft anzurüh. ren, nieder; Auch du bist nicht mehr wach? O wacht und betet, meine Brüder! Ein Gebeth um neue Stärke, Zur Vollendung edler Werke, Theilt die Wolken, dringt zum Herrn, Und der Herr erhört es gern.