8» Prokop, Gothenkrieg I, 24. ds? und sah sich dann gezwungen, den allgemeinen Angriff auf das nächste Mal zu verschieben. Ta nämlick die Feinde durch Über läufer von seinem Vorhaben unterrichtet waren, fand er sie wider Erwarten in voller Kampfbereitschaft vor. Deshalb faßte er den Entschluß, demnächst eine Feldschlacht zu liefern, und die Barbaren ergriffen die Gelegenheit dazu sehr bereitwillig. Auf beiden Seiten rüstete man sich aufs Sorgfältigste. Bclisar versammelte das ganze Heer um sich, (setzte die Gründe seines Zögerns aus einander, lobte den Kampfcsmuth der Soldaten, dem er gerne uachgebe, und wies auf die entscheidende Bedeutung des bevor stehenden Kampfes hin; sie seien durch die bereits errungenen Erfolge ohnehin den Feinden überlegen. Er schloß:) „Niemand von Euch soll sich bedenken, Pferd oder Bogen oder irgend eine Waffe aufs Spiel zu setzen; denn ich werde Euch für alles, was in der Schlacht verloren geht, sofort Ersatz leisten". Nach dieser Nede führte Belisar das Heer durch das Pincianische und Salariscke Thor; eine kleine Schaar schickte er durch das Aurelische Thor aufs Neronische Feld. Über sie hatte er den Reiterobersten Va lentin gesetzt und ihm den Befehl gegeben, kein Gefecht zu be ginnen, auch nicht näher an das feindliche Lager heranzugehen, sondern vielmehr nur beständig mit dem Angriff zu drohen, da mit nicht die Feinde von dort über die nahe gelegene Brücke gingen und den andern Schanzen zu Hülfe kommen könnten. Denn da auf dem Neronischen Felde eine sehr starke Abtheilung Barbaren stand, so hielt es Belisar für besser, wenn diese alle nicht an der Schlacht Theil nähmen, sondern abseits von ihrem Hauptheer festgehalten würden. Auch eine Anzahl römischer Bürger hatte freiwillig die Waffen ergriffen und war mit ausgezogen; er nahm sie nicht in die Angriffskolonne auf, weil er die Besorg- niß hegte, sie könnten mitten im Kampf Angst bekommen und dann das ganze Heer in Verwirrung setzen: es waren nämlich Handwerksleute, die vom Kriege so gut wie nichts verstanden. Er stellte sie außerhalb des Pankratianischen Thores, jenseit des