dorthin stellen. Am folgenden Tage wurden die Fehlenden dem sL7 Belisar gemeldet, um ihre gebührende Strafe zu erhalten. Auch ließ er nachts die Musikanten auf den Wällen spielen; ferner schickte er stets Patrouillen, besonders von Mauren, welche die ganze Nacht den Graben beobachten mußten, und gab ihnen Hunde mit, so daß auch nur von ferne sich niemand unbemerkt der Umwallung nähern konnte. Damals versuchten auch einige Römer ohne jemandes Wissen gewaltsam die Thore des Janus- tempels zu öffnen') . . . Seit die Römer Christen geworden waren, und zwar sehr fromme Christen, hatten sie diese Thore auch in Kriegszeiten niemals mehr geöffnet. Während dieser Be lagerung nnn versuchten es heimlich einige Leute, die wohl dem alten Glauben noch anhingen, erreichten ihren Zweck jedoch ganz und gar nicht: die Thüren schlossen nur nicht mehr ganz so fest wie früher. Die Thäter blieben unentdeckt; es wurde gar keine Untersuchung eingeleitct in jener bewegten Zeit, auch war die Sache weder den Behörden noch der großen Menge, sondern nur sehr wenigen Leuten bekannt geworden. 26. Witichis schickte in seiner ohnmächtigen Wuth einige seiner Leibwächter nach Ravenna mit dem Befehl, alle Senatoren, die er bei Beginn des Krieges dorthin hatte bringen lassen, zu tödten. Einige wenige von ihnen wurden rechtzeitig gewarnt und konnten fliehen, unter ihnen Cerventinus und Reparatus, der Bruder des Erzbischofs Vigilius: diese beiden eilten nach Ligurien und blieben dort. Die übrigen wurden alle umgebracht. Darauf beschloß Witichis, da er bemerkt hatte, daß die Römer ganz un gestraft aus der Stadt herausschaffen konnten, was sie wollten, und Lebensmittel zu Wasser und zu Lande einführten, den Hafen, welchen die Römer Portus?) nennen, zu besetzen. Er liegt 126 Stadien von Rom, denn so weit ist diese Stadt vom Meere ent fernt. (15 Stadien 3) vor seiner Mündung theilt sich der Tiber 1) Exkurs .über denselben. — 2) Portus August! oder Portus RomunuS. 23,l Kilometer. — 3) 2,77 Kilometer. —