bs? damals gehandelt, als er sich weigerte, gegen die Feinde etwas zu unternehmen, wie sie noch ganz weit ab waren, und daß er Uber die Einfalt der Barbaren gelacht hatte, die unüberlegter Weise die Hoffnung gehegt hatten, die Ochsen bis dicht an die feind liche Mauer treiben zu können. Dies geschah beim Thore Be- lisars. Nachdem aber Witichis abgewiesen war, ließ er hier eine zahlreiche Mannschaft stehen, die er mit Sorgfalt in einer tiefen Phalanx aufstcllle. Den Obersten stellte er die Aufgabe, keinen Sturmversuch auf die Mauer zu machen, sondern in Reih und Glied zu bleiben und nur fleißig gegen die Brustwehren zu schießen und Bclisar so zuzusetzcn, daß er gar keine Zeit fände, au einer andern Stelle Hülfe zu leisten, wo er selbst mit noch größerer Macht einen Sturm wagen wollte. So ging er mit zahlreichem Volk zum Angriff in der Gegend des Pränestinischen Thors gegen einen Theil der Umwallung vor, den die Römer Vivarium>) nennen, wo die Mauer eine sehr schwache Stelle hatte. Dort waren auch schon andre Maschinen von Thürmen und Widdern und Sturmleitern in Bereitschaft. Unterdes machten die Gothen einen andern Angriff am Aurelischen Thor auf folgende Weise. Außerhalb desselben befin det sich das Grabmal des Kaisers Hadrian 2), von der Umwallung einen Steinwurf weit entfernt, ein sehenswerthes, hochbedeuten des Werk. Es ist nämlich aus Parischem Marmor gefertigt, und die Steine sind ohne jegliches Bindemittel auf einander ge fügt. Seine vier Seiten sind einander gleich, jede ungefähr einen Steinwurf lang, an Höhe überragt es die Stadtmauer. Oben auf steht eine unglaublich große Zahl von Bildsäulen aus dem selben Material, Männer und Pferde. Dieses Grabmal nun hatten die Menschen früherer Zeiten, weil es zum Schutz für die Stadt wie gemacht erschien, durch zwei Mauerschenkel mit der Stadtmauer verbunden und so in die Befestigung mit hinein gezogen. Denn es war nun wie ein hoher Thurm, der zum 1) Zwinger. — 2) Die Engelsburg. —