Anonymus Wales,anus 11. 12. 377 venna, wohin ihm Theoderich folgte, der in dem Fichtenhain ein Lager ausschlug. Er belagerte den eingeschloffenen Odoaker drei Jahre lang und kam der Scheffel Weizen bis auf 6 Gold stücke. Auch schickte er den Faustus, das Haupt des Senats, zum Kaiser Zeno, in der Hoffnung, den Purpur von ihm zu erlangen. 54. Als Olybrius zum 5. Male Consul war, versuchte Odoaker, bei Nacht aus Ravenna den Patricius Theoderich im Fichtenhain zu überfallen, und es kam viel Volks um von bei den Heeren: doch Odoakers Heermeister Levila ward auf der Flucht am Flusse Bedens ') erschlagen, und Odoaker mußte wieder nach Ravenna hinein sich flüchten. Das geschah am 15. Juli. Da sah sich Odoaker zur Übergabe gezwungen und stellte seinen Sohn Thelane als Geisel, wofür ihm die Erhaltung seines Lebens zugesichert wurde. 55. Theoderich zog in Ravenna ein. Nach einigen Tagen begab es sich, daß Odoaker ihm nach dem Leben trachtete; doch entdeckte man seinen Anschlag und kam ihm zuvor. Theoderich stieß ihm im sPalastj Lauretum mit eigner Hand das Schwert durch und durch.2) 56. Alle seine Soldaten wurden auf Befehl des Theoderich an demselben Tage niedergemacht, wo man sie gerade fand, nebst seiner ganzen Sippe. — In demselben Jahre starb zu Konstantinopel der Kaiser Zeno. Ihm folgte aus dem Throne Anastasius. 4»,—s,8 XII. 57. Theoderich hatte an Zeno den Faustus Niger als Gesanden geschickt. Da er nun den Tod jenes erfuhr, und ehe die Gesandtschaft zurückkam, Ravenna genommen und Odo aker getödtet hatte, so riefen die Gothen ihn zum König aus, ohne die Bestätigung des neuen Kaisers abzuwarten. 58. Theoderich war ein tapferer Mann, im Kriege wohl er fahren. Sein Vater war der Gothenkönig Walamir, der ihn aber außer der Ehe gezeugt hatte, seine Mutter hieß mit gothi- 454 schein Namen Ereriliva; als sie zum katholischen Glauben sich I) B-dch. — 2) Vgl. S. Z7Z.