sie nach Rom zurück. Das ganze Gefilde von Capua war von 553 Blut durchtränkt und der Fluß so voll Leichen, daß er über seine Ufer trat. Mir hat auch ein Mann aus jener Gegend ein Lied mitgetheilt, das am Ufer des Flusses von irgend jemand auf eine Tafel eingegraben ist und folgendermaßen lautet: „Nur mit unendlicher Mühe der Leichen gewaltige Menge Wälzet Volturnos Fluth bis zum Tyrrhenischen Meer; Sie erlagen dem römischen Speer, die fränkischen Horden, Und inmitten des Heers fiel auch der Held Butilin! Sei mir gesegnet, 0 Flußl Du hast als Zeichen des Sieges Mit barbarischem Blut roth Deine Wogen gefärbt." So lautet das Gedicht — ob es wirklich auf dem Steine, stand, oder sonst durch mündliche Überlieferung auf mich gekommen ist — jedenfalls scheint es mir ganz gut hierher zu passen, denn es ist immerhin kein übles Denkmal der Dinge, die in dieser Schlacht sich zugetragen haben,'). 11. Unterdessen wurde den Römern bekannt, was für ein Ende Leutharis und sein Heer genommen hätten. Das feierten Bürger und Soldaten mit Tanz und Siegesfesten, als ob ihnen gar nichts Übles mehr zustoßen könnte und sie fortan in Frieden leben könnten. Denn da die Feinde, welche in Italien einge fallen waren, überall umgekommen waren, glaubten sie, daß nie mand mehr an einen Angriff denken könne. So urtheilte die Menge, welche gewöhnlich nicht sorgfältig abwägt, sondern leicht fertig sich überhebt und sich alles so zurechtlegt, wie es ihr am Besten gefällt. Narses aber, der scharf beobachtete, hielt das für Leichtsinn und Thorheit, wenn sie glaubten, aller Anstrengungen künftig überhoben zu sein und in Saus und Braus leben zu können. Es fehlte nur noch, daß sie für ihre Schilde und Helme Weinkrüge und Leiern eintauschten: für so überflüssig und höchst unnütz hielten sie alle Waffen. Der Feldherr aber schloß ganz 1) Man wird schwerlich fehlgehen, wenn man Agathias selbst, der auch sonst als Dichter thatig war, für den Verfasser dieser Verse halt.