Zweites Such. 1. Als es Frühling geworden war, sammelten sich die Schaa- ssr ren dem gegebenen Befehl gemäß (um Rom), und alle Regimenter stießen zusammen. Narses ließ sie alle Tage tüchtig exerzieren: sie mußten sich im Laufen üben, in voller Rüstung auf die Pferde springen, die Pyrrhicha, eine Art Waffentanz, ausführen. Auch ließ er häufig durch Trompetenschall alarmieren, damit sie nicht, durch die guten Tage der Winterquartiere der kriegerischen Arbeit entwöhnt, nachher im Kampfe selbst sich schlaff zeigten. Unter dessen zogen die Barbaren langsam weiter, ihren Weg mit Raub und Brand zeichnend. Ohne Rom und dessen Umgegend zu berühren, marschierten sie vorwärts, zur Rechten das Tyrr henische, zur Linken das Jonische Meer. In der Landschaft Sam- nium trennten sie sich; Butilin zog mit der größeren und besseren Hälfte an der Küste des Tyrrhenischen Meeres entlang, plün derte den größten Theil von Kampanien aus und durchzog Lu- kanien und Bruttien, bis zur Meeresenge, die Sizilien von der Südspitze Italiens trennt. Mit der kleineren Hälfte verwüstete Leutharis Apulien und Kalabrien bis zur Stadt Hydrus, die am Gestade des adriatischen Meeres liegt, da wo das Jonische an fängt. Die wirklichen Franken gingen mit den Heiligthümern schonend und ehrerbietig um, da sie, wie ich schon erwähnte, rechtgläubig sind und dieselben kirchlichen Gebräuche wie die Rö mer haben. Die Alamannen aber, welche andersgläubig sind, Geschichtschreiber, Lfg. 7 6. Prokop, Gothenkrieg. 23