350 Agathias, Historien I, 21. sb2 obenerwähnten Gefolge nach Ariminum. Da nämlich kurz zuvor der Warne Wakkaris gestorben war, ein ausgezeichneter Krieger, so hatte sich sein Sohn Theodebald mit seinem Gefolge von Warnen dem Kaiser zur Verfügung gestellt und war nach Ari minum gekommen, um dort mit Narses zusammenzutreffen und sammt seinen Leuten als zuverlässiger Bundesgenoß Geldgeschenke zu empfangen. Während Narses sich dort aufhielt, kamen 2000 Franken, Fußvolk und Reiterei durcheinander, die von ihren Führern auf Raub und Plünderung ausgeschickt waren, nahe an die Stadt und verwüsteten deren Äcker, nahmen das Zugvieh weg und raubten nach Herzenslust, so daß Narses selbst es mit ansehen mußte: er saß nämlich in einem hochgelegenen Gebäude, von wo er einen Rundblick auf die Ebene hatte. Weil er es nun für feige und schimpflich hielt, unter diesen Umständen nicht einzugreifen, sprengte er aus der Stadt auf einem Rosse, das sehr muthig und doch vorzüglich zu leiten war; es konnte nämlich nicht nur kunstgerecht springen und tanzen, sondern war auch auf Angriff der Feinde und Rückzug trefflich dressiert. Er hatte alle kriegstüchtigen Leute zusammengerafft und befohlen, ihm zu folgen. Sie sprangen auf die Pferde, etwa 300 an der Zahl, und ritten gerade auf die Feinde los. Bei diesem Anblick zogen sich dieselben zusammen und vergaßen ihre Beute; sie bildeten, Reiter und Fußvolk in eins, eine Phalanx, allerdings nur von geringer Tiefe — wie hätte es auch bei ihrer geringen Anzahl anders sein können — aber doch ziemlich stark durch die geschlossene Schildreihe und richtige Deckung auf den Flügeln.') Als die Römer auf Pfeilschußweite herangekommen waren, hielten sie es nicht für richtig, ein Nahgefecht mit der wohlgeordneten Schaar zu beginnen, sondern sie beschossen dieselbe mit Pfeilen und Wurf spießen, um die vorderste Reihe zu erschüttern und die Front dann zu durchbrechen. Aber jene standen Schild an Schild fest und unbeweglich, ohne auf irgend einem Punkte nachzugeben, und 1) Durch die Reiter.