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schickte fünfzig von feinen Leuten. Jener ließ sie in Vie Festung ssr ein und legte sie sofort in Fesseln. Dann ließ er dem Pakurius sagen, wenn er seine Soldaten gesund wieder haben wolle, so müffe er die gothischen Geiseln ausliesern. Auf diese Botschaft hin ließ Pakurius nur eine kleine Besatzung in Hvdrus zurück und brach mit dem übrigen Heer sofort gegen die Feinde auf. Ragnaris aber tödtete die fünfzig Mann, ohne sich auch nur einen Augenblick zu besinnen, und führte seine Gothen aus Tarent heraus, den Feinden entgegen. In dem Gefecht, das sich nun entspinnt, ziehen die Gothen den Kürzeren. Ragnaris verlor den größten Theil seiner Mannschaft und wandte sich mit den wenigen übrig gebliebenen zur Flucht. Nach Tarent konnte er nicht wieder hineinkommen, weil ihn die Römer davon abgeschnitten hatten. Daher warf er sich nach Acherontis'), wo er blieb. Bald darauf nahmen die Römer durch Übergabe Portus, das sie belagert hatten, ferner ein Kastell in Tuscien, Namens Nepa^), und Has Fort von Petra Pertusa.») Tejas, der sich sagen mußte, daß die Gothen allein gegen das Römerheer zu schwach seien, schickte eine Gesandtschaft an Theodebald, dem Frankenkönig, und suchte ihn durch reiche Ge schenke zum Bündniß zu bestimmen. Aber die Franken, die sich meiner Ansicht trefflich auf ihren Nutzen verstanden, wollten weder für die Gothen noch zum Vortheil der Römer in den Tod gehen, sondern trachteten darnach, Italien für sich selbst zu gewinnen und auch allein dafür in den Krieg zu ziehen. Nun hatte Totilas einen Theil seines Schatzes, wie schon gesagt, in Ticinum nieder gelegt, den weit größeren aber in einer sehr starken Festung, nämlich zu Cumae in Kampanien, und die Besatzung daselbst seinem eignen Bruders und Herodian unterstellt. Diese wollte Narses in seine Gewalt bekommen und schickte eine Abtheilung nach Cumae, um es zu belagern; er selbst blieb in Rom, um I) Am Acheron in BrnUien, jetzt Cirenza. — 2) alte Etruskerstadt, jetzt Repi. — 3) Kastell S. Pietro. — 4) vielmehr Tejas' Bruder Aligern. Geschichtschreiber, Lsg. 76. Prokop, Gothenkrieg. 21